Psychologische Begriffsbestimmungen


Affekt

„Affekt (lat. afficere = in eine Stimmung versetzen), plötzlich auftretende Gefühlsregung – wie Freude, Angst, Wut , Begeisterung, Scham, Eifersucht – mit körperlichen Begleiterscheinungen (Atmung, Herztätigkeit, Gesichtsfarbe), die sich, da die Kontrolle durch höhere Vorstellungs- und Denkvorgänge beeinträchtigt ist, in Affekthandlungen entladen kann“ (Odenbach 1974, S. 13).

„Affekt ist eine starke Gemütsbewegung, d.h. ein Gefühlszustand von besonderer Intensität. Er ist gekennzeichnet durch stärkere emotionale Erregung in Bezug auf Personen oder Sachverhalte. Affekte wirken sich im Allgemeinen negativ auf rationale Einsicht und Kritikvermögen aus“ (Schröder 1985, S. 10).

„Affekte, plötzlich eintretende erregte Gefühlszustände“ ( Schorb 1975, S. 10).

„Affekt (lat.), Wallung, heftige Gemütsbewegung; ein Erregungszustand, der zu gesteigertem Antrieb führen, aber Einsicht und Kritik ausschalten und die Herrschaft des Menschen über sich selbst beeinträchtigen kann“ (Hehlmann 1967, S. 3, 4).

„Affekt, intensive Gemütsbewegung von kurzer Dauer, körperlich-seelischer Erregungszustand mit spezifischer Ablaufsform und besonderen Ausdrucksbewegungen, z. B. Hass, Liebe, Wut, Zorn, begleitet von körperlichen Erscheinungen (Puls, Atmung); meist unterschieden von einfachen Gefühlen und objektbezogenen Leidenschaften“ (Urbach 2000/06).

„Der Affekt ist ein intensiver Gefühlszustand in Verbindung mit starken Emotionen, wie Angst, Wut, Eifersucht, Begeisterung. Meist gekoppelt mit körperlichen Begleiterscheinungen wie erhöhtem Puls und Blutdruck, schnellerer Atmungstätigkeit und Veränderung der Gesichtsfarbe. Affekte wirken sich in so genannten Affekthandlungen negativ auf die psychische und körperliche Handlungsfähigkeit aus“ (Baier 2006).

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

In allen Quellen sprechen die Autoren von Gemüt bzw. Gefühl. Odenbach, Schröder und Hehlmann sprechen davon, dass in so genannten  Affekthandlungen die bewusste Steuerung des Verstandes und des Körpers beeinträchtigt ist. Die wesentlichen Unterschiede der Definitionen liegen in der Ausführlichkeit.

Verwendete Literatur

Baier, J. (2006).

Hehlmann, W. (1967). Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Kröner.

Odenbach, K. (1974). Lexikon der Schulpädagogik. Begriffe von A-Z. Braunschweig: Westermann.

Schorb, A. O. (1975). Pädagogisches Taschenlexikon. Band 38: Praktische Pädagogik. Bochum: Kamp.

Schröder, H. (1985). Grundwortschatz Erziehungswissenschaften. Ein Wörterbuch der Fachbegriffe von »Abbilddidaktik« bis »Zielorientierung«. München: Ehrenwirt.

Urbach, J. P. (2000/06). Affekt. Online im Internet: WWW: http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/
gesundheit/mensch/special_gefuehle_zeit/index,page=1043426.html
(06-03-28).


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


Affekt: „(lat.) Gemütsbewegung, stärkere Erregung (Duden 1986, S.101).“

Affekt: „(lat.) Umgrenzte, oft plötzlich entstehende und kurz dauernde, intensive Gefühlsregung (Gefühl, Emotion) z.B. Wut, plötzliche Freude oder Trauer, Angst; verbunden mit starken körperlichen Begleiterscheinungen (z.B. Schweißausbruch, Herzklopfen, Errötung und Weinen), die zugleich Ausdruck des A. sind. Enthalten meist auch Verhaltensimpulse (Tendenz zu Flucht, Angriff u.a.)… (Lexikon der Psychologie 1991, S.13).“

Affekt: „Der Begriff A. wird nicht ganz einheitlich definiert. Meistens versteht man darunter einen Gefühlszustand von besonderer Intensität. In der Umgangssprache gebraucht man dafür den Ausdruck Erregung. In Handlungen, die im Affekt ausgeführt werden, geht die willentliche, durch sachliche und moralische Gesichtspunkte bestimmte Kontrolle weitgehend verloren. Vgl. Gefühl, Tiefenpsychologie, Forensische Psychologie …(Lexikon der Psychologie 1995, S.26).“

Affekt: „wird in zwei Bedeutungen verwendet:

Affekt: „(lat.) Wallung , heftige Gemütsbewegung; eine Erregungszustand, der zu gesteigertem Antrieb führen, aber Einsicht und Kritik ausschalten und die Herrschaft der Menschen über sich selbst beeinträchtigen kann. Inhalte und Grade der Affekterlebnisse sind überaus mannigfaltig, Möglicherweise können fast alle Gefühle Affektcharakter erreichen. Von den Leidenschaften unterscheiden sich die A. durch die geringer Dauer; Leidenschaften schließen eine gewisse Affektbereitschaft ein (Wörterbuch der Psychologie 1994, S.6).“

Eigene Erklärung:

Affekt – nennt man einen kurzen Gefühlszustand der mit einer körperlichen Begleiterscheinung verbunden ist. Wenn eine Handlung im Affekt ausgeführt wird geht meistens die Kontrolle verloren.

Gemeinsamkeiten

Unterschiede

Affekt wird in allen Definitionen als Gefühlszustand beschrieben

unterschiedlich Definitionen

Wird durch ein intensives Gefühl beschrieben

in den Fachbüchern wird es genauer definiert

Verwendete Literatur

Bauer, E. (1991). Lexikon der Psychologie

Bertelsmann (1995). Lexikon der Psychologie

Dorsch, F. (1994). Wörterbuch der Psychologie

Duden (1986)

Lueggu, A. (2005). Begriff Affekt Online im Internet: WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Affekt (2005-11-03)

Duden (1986)

Affekt ist eine heftige Gefühlsbewegung (z.B. Freude, Wut, Begeisterung) die meist mit starken Ausdrucksbewegungen und Veränderungen von Herztätigkeit, Atmung, Gesichtsfarbe verbunden ist.

(vgl. Brockhaus 1997, S.55)

Affekt [lat.], starke Gefühlserregung, betrifft meist das vegetative Nervensystem.

(vgl. Grosses Lexikon in Farbe 1985, S.19) 

Der Begriff des Affektes ist aus dem griechischen Páthos παθος (Leidenschaft) entstanden, aus welchem bei der Verschiebung ins Lateinische afficere (einwirken, behandeln) und schließlich affectus (Zustand, vor allem: Leidenschaft, Begierde) wurde.

Gemäß traditioneller Definition kennzeichnet sich eine Person, die sich im Affektzustand befindet, durch das Affektbedingte Fehlen oder die Minderung der Urteilskraft, Einsicht, Kritikfähigkeit aus. Das Handeln wird dann hauptsächlich von den Emotionen statt vom Verstand der betroffenen Person bestimmt.

(vgl. Ohne Autor 2006, http://de.wikipedia.org/wiki/Affekt.30.10.2006)

Der Begriff des Affektes beschreibt einen Zustand körperlicher oder geistiger Anspannung oder Erregung.

In der Psychologie ist der Affekt in der Affekttheorie von Wilhelm Wundt erstmals nach Qualität, Stärke, Dauer und physiologischer Wirkung klassifiziert worden.

Als Affekt wird ebenso ein aus mehreren Gefühlen zusammengesetzter spannungsreicher Zustand von begrenzter Dauer bezeichnet, der durch äußere Eindrücke oder durch Vorstellungen ausgelöst wird und einen Selbstbezug entfaltet.

Bei Affektstauungen kann es zu Gefühlsausbrüchen mit heftiger Stärke kommen, bei der die Verhaltenskontrolle erheblich herabgesetzt wird ("blinde Wut", "Freudentaumel").

(vgl. ohne Autor, http://www.ilexikon.com/Affekt.html. 30.10.2006)

Affekt [lat.] ist eine intensive Gemütsbewegung von kurzer Dauer.

(vgl. Moderne Lexikon 1973, S.32)

Es gibt kein Lexikon worin der Begriff Affekt nicht zu finden wäre. Meist ist es eher eine kurz gehaltene Beschreibung. Eine identische Begriffserklärung konnte ich in keiner meiner Quellen nachweisen. Das „Affekt“ aus dem Lateinischen abgeleitet wird, ist in nahezu allen Nachschlagewerken vorzufinden. Am häufigsten wird der Begriff Affekt mit Gefühlserregung oder Gemütsbewegung in Verbindung gebracht. Auch in der Psychologie hat der Begriff Affekt eine große Bedeutung (Wilhelm Wundt- Affekttheorie). Für mich persönlich fehlt in den Lexika die Begriffserklärung „Aus dem Affekt heraus handeln“, damit habe ich den Begriff als erstes assoziiert.

Affekt (lat. Leidenschaft, Begierde) ist eine heftige Gefühlsbewegung und betrifft meist das vegetative Nervensystem. Das Handeln wird hauptsächlich von den Emotionen statt vom Verstand der Person bestimmt. In der Psychologie ist der Affekt in der Affekttheorie von Wilhelm Wundt  erstmals nach Qualität, Stärke, Dauer und physiologischer Wirkung klassifiziert worden.

Bei Affektstauungen kann es zu Gefühlsausbrüchen kommen, bei der die Verhaltenskontrolle erheblich herabgesetzt wird ("blinde Wut", "Freudentaumel").

Verwendete Literatur:

Brockhaus(1997). Bertelsmannverlag

Grosses Lexikon in Farbe(1985). Compact Verlag München

Online im Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Affekt. 2006-10-30

Online im Internet: http://www.ilexikon.com/Affekt.html. 2006-10-30

Moderne Lexikon(1973). Bertelsmannverlag

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