Psychologische Begriffsbestimmungen


Ria Haberpointner & Rebecca Höretzeder

Autonomie  

Autonomie: die, -, …ein: Selbständigkeit (in nationaler Hinsicht), Unabhängigkeit. (vgl. Dose, Folz, Mang, Schrupp, & Trunk-Nußbaumer 1990, S. 96) 

Autonomie w. (v. gr. Autos = selbst, nomos = Gesetz) Selbstgesetzgebung, Selbstgesetzlichkeit; Theoret: A. liegt vor, wenn sich eine Wiss. In Blickrichtung, Methode u. Erkenntnisprinzip selbst bestimmt. (vgl. Kaluza 1976, S. 25-26) 

Autonomie, pädagogisch: das Bemühen, der Eigenart päd. Sachverhalte u. Denkformen Anerkennung u. Raum zu schaffen. Bes. anderen Wissenschaften gegenüber hat sich die Päd. auf die p.A. berufen. Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis kann es sinnvollerweise keine absolute, nur eine verhältnismäßige p.A. geben. (vgl. Schorb 1975, S. 29) 

Als eine Autonomie (von (alt) griechisch autonomia = sich selbst Gesetze gebend, selbstständig) bezeichnet man je nach Fachbereich oder Zusammenhang „Selbständigkeit“, „Unabhängigkeit“, Selbstverwaltung“ oder „Entscheidungsfreiheit“. Max Webers Definition lautet wie folgt: Autonomie bedeutet, dass nicht, wie bei Heteronomie, die Ordnung des Verbands durch Außenstehende gesatzt wird, sondern durch Verbandsgenossen kraft dieser ihrer Qualität (gleichviel wie sie im übrigen erfolgt). (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie) 

Im Griechischen bedeutet das Wort so viel wie „Selbstgesetzgebung“. Mit „Autonomie“ wird demnach das Recht eines Staates, einer Gruppe oder einzelner Menschen bezeichnet, seine Verhältnisse selbst zu regeln. Bei einem Staat bedeutet das, dass er in der Lage ist, sich seine Gesetze selbst zu geben, sich selber zu verwalten und politische Entscheidungen zu treffen, ohne dass sich andere Staaten einmischen. Wenn sich innerhalb eines Staates eine Organisation selbst verwalten und sich selbst Regeln geben kann, nach denen sie funktionieren, dann ist sie autonom (Fachleute sprechen dann von „innerstaatlicher Autonomie“). Zum Beispiel haben Städte und Gemeinden, auch Gewerkschaften oder Universitäten das Recht, ihre Angelegenheiten autonom zu regeln. Dabei müssen sie natürlich die geltenden Gesetze beachten.

(vgl. http://www.hanisauland.de/lexikon/a/autonomie.htm)

Allgemeine Definition:

Das Wort „Autonomie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Selbstgesetzgebung“. Je nach Fachbereich bedeutet es Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Selbstverwaltung, Selbstbestimmung, Eigenständigkeit, Eigenverantwortlichkeit.

Das Wort „Autonomie“ hat im ethischen sowie auch im juristischen Sinn die gleiche Bedeutung, nämlich „Selbstverantwortlichkeit“.

Verwendete Literatur

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter Mitwirkung von Dose, M., Folz, J., Mang, D., Schrupp, Ch., Trunk-Nußbaumer, M., und zahlreichen Fachwissenschaftlern (1990). Duden Fremdwörterbuch (S. 96). Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG. 

Lexikonredaktion von Björn Kaluza (1976). Herder Lexikon Pädagogik (S. 25-26). Breisgau: Verlag Herder KG Freiburg. 

Schorb, A.O., (1975). Prof. Dr. Heinrichs H. (Hrsg.), Pädagogisches Taschenlexikon a-z, 8. Auflage (S. 29). Bochum: Verlag Ferdinand Kamp. 

Online im Internet: WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie (06-03-20). 

Online im Internet: WWW: http://www.hanisauland.de/lexikon/
a/autonomie.htm (06-03-20).


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


Der Begriff „Autonomie“ wird häufig mit dem Ausdruck „Selbstständigkeit“ gleichgesetzt (vgl. Brunner & Zeltner 1980, S. 26). Im Allgemeinen spricht man von Selbstständigkeit wenn „sich ein Individuum eigene Ziele setzten, Mittel zu ihrer Erreichung auswählen, die Bewertung der eingesetzten Mittel und anvisierten Ziele weitgehend unabhängig von außen vornehmen und das Ausmaß der Zielerreichung realitätsangemessen beurteilen kann“ (Brunner & Zeltner 1980, S. 192). 

In einem allgemeinen Wörterbuch fand ich ebenfalls die Feststellung, dass Autonomie mit Unabhängigkeit und Selbstständigkeit verglichen werden kann (Scholze-Stubenrecht 1995). 

Die ersten zwei Definitionen weisen eine starke Ähnlichkeit auf, da sie beide auf das Wort „Selbstständigkeit“ verweisen, da es ein bekannterer Begriff ist unter dem sich der Großteil etwas vorstellen kann. 

Andere Autoren haben den Begriff aus der griechischen Herkunft des Wortes abgeleitet. „Autonomie (griech. autonomos) bedeutet ursprünglich „nach eigenen Gesetzen lebend“, „unabhängig“ aber auch „nach eigenem freien Willen““ (Grande, Putzer & Schwetz 1994, S. 110). 

In dem Buch „Lexikon der Pädagogik“ wird Autonomie ähnlich erklärt. Es wird wieder aus dem Griechischen abgeleitet und kommt zu folgender Begriffsbestimmung: „Autonomie (von griech. autós = selbst, nómos = Gesetz) bedeutet Selbstgesetzgebung, Selbstgesetzlichkeit“ (Ltg d. Hrsg. Rombach 1970, S. 108 ff). In Folge wird noch zwischen theoretischer, praktischer Autonomie und Autonomie & Partizipation unterschieden. Die Autonomie der Pädagogik wird als eigener Punkt erklärt und kommt zu dem Schluss, dass eine gewisse Unabhängigkeit von Normsetzungen gefordert wird und eine Autonomie der Pädagogik dann besteht, wenn sie sich „bei der Führung des Menschen ausdrücklich auf dessen Selbstbestimmung richtet“.

Diese Darstellung geht eindeutig spezifisch auf den Begriff Autonomie ein. Dabei wird die Erklärung stark auf den Themenbereich Pädagogik fokussiert. 

Im Internet ist Autonomie unter Anderem wie folgt definiert: „Der Begriff Autonomie (...) wird im Allgemeinen in ethischem Sinne verwendet: Der Mensch hat sein (moralisches) Verhalten selbst zu steuern und zu verantworten. Dabei richtet er sich nach allgemeinverbindlichen Regeln und Prinzipien, in die er sich selber einbindet. Psychologisch bedeutet Autonomie Selbstgestaltung der eigenen Entwicklung in einer einbindenden Kultur. Der Mensch ist auf Selbstorganisation und Selbstregelung angelegt. Es kommt zu psychischen Blockaden und Störungen, wenn der Mensch nicht genügend Chancen erhält, sein Selbst zu entfalten.“ (Baumgart & Bücheler 1998) 

Als zusammenfassende Definition bevorzuge ich Folgende:

Autonomie ist vergleichbar mit Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Sie stellt die Möglichkeit eines Individuums dar, gewisse Entscheidungen unabhängig von äußeren Einflüssen zu fällen. 

Verwendete Literatur 

Brunner, R. & Zeltner, W. (1980). Lexikon zur pädagogischen Psychologie und Schulpädagogik. München: Ernst Reinhard Verlag 

Grande, R. , Putzer, H., Schwetz, H. (1994).Schulautonomie. Ein Handbuch für die Praxis. Graz: Leykam 

Rhombach, H.(Hrsg.) (1970). Lexikon der Pädagogik. Wien: Herder 

Baumgartner, E. & Bücheler, H. (1998). Sociolexikon.
Online im Internet: http://www.sociologicus.de/lexikon/lex_geb/begriffe/autonomi.htm (05-11-02) 

Scholze-Stubenrecht, W. (Redaktion) & Andere (1995). Das große illustrierte Wörterbuch der deutschen Sprache. Das aktuelle Nachschlagewerk der 100 000 Begriffe. Band I Mannheim: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG

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