Psychologische Begriffsbestimmungen


Diagnostik 

„Diagnose“ wird von der „Diagnostik“ hergeleitet. Ursprünglich stammt Diagnostik aus der Medizin jedoch wird dieser Begriff auch in anderen Bereichen verwendet, wie zum Beispiel in der Psychologie:  „Psychodiagnostik“, oder Erziehungswissenschaft: „pädagogische Diagnostik“. In der Medizin werden mit dem Begriff Diagnostik all jene Methoden oder Maßnahmen genannt, die der Erkennung und Benennung einer Krankheit oder Verletzung dienen. Absicht der Diagnostik ist die Stellung einer Diagnose, die als Grundlage für z.b. therapeutische Entscheidungen dienen kann.

 „1 Feststellung, Ergebnis einer Untersuchung
2 (med.) Feststellung, Erkennung e-r Krankheit anhand des Krankheitsbildes, der       Krankheitssymptome
3 (biol.) Bestimmung, Beschreibung e-r Pflanzen- od. Tierart anhand ihrer Merkmale“

(vgl. Microsoft, Encarta, Enzyklopädie Professional 2005, 1993-2004 Microsoft Corporation)

„Diagnostik… die Ursache oder die Bezeichnung und Ursache eines abnormen Verhaltens, einer Krankheit oder Störung zum Inhalt hat“ (Drever/Fröhlich zit. nach Schiefele & Krapp 1981, S. 77)

In ihrem Buch beschreiben Schiefele und Krapp, dass sich die psychologische Diagnostik nicht nur mit gestörten Verhaltensreaktionen, sondern auch mit verschiedenen individuellen Verhaltensmustern beschäftigt.

„Pädagogische Diagnostik“ lehnt sich jedoch an die angloamerikanische Bezeichnung „educational measurement“ und behandelt pädagogische Aufgaben, Probleme und Methoden (vgl. Schiefele & Krapp 1981, S. 77).

Im Psychologie-Lexikon von Tewes und Wildgrube wird der Begriff z.b. „Psychodiagnostik“ so beschrieben, dass anhand testpsychologischer Methoden die menschliche Persönlichkeit zu erfasst wird. Verhaltensweisen von Menschen wie z.B. Probleme bei psychiatrischen und psychosomatisch Kranken, oder Eignungsuntersuchungen werden erforscht (vgl. Tewes & Wildgrube 1992, S. 267).

Im Buch „Verhaltensstörungen in der Schule“ wird der Begriff „Psychodiagostik“ so beschrieben: mit Hilfe der Psychodiagnostik will man das Verhalten und Erleben der Klienten erforschen um Grundlagen für Lebensentscheidungen zu gewinnen. Hier werden die Klienten psychologisch, pädagogisch, soziologisch und medizinisch untersucht. (Atzesberger & Frey 1978, S.61)

Bei der Definition von Amelang und Zielinski wird Diagnostik jedoch als Methodenlehre beschrieben, die das Ziel hat, Personen richtig zu beurteilen und zu unterscheiden (vgl. Amelang & Zielinski ( 1994), S.12).

Zusammenfassung

Diagnostik sind all jene Methoden die zum Beispiel in der Medizin zur Diagnose, also zur Feststellung der Krankheit führen (Röntgen, Ultraschall). Die Diagnose ist eine Feststellung einer Untersuchung.  Man kann Diagnostik auch als die „Lehre der Diagnose“ benennen. Ursprünglich stammt dieser Begriff aus der Medizin jedoch wird er auch in anderen Bereichen verwendet, wie zum Beispiel in der Psychologie:  „Psychodiagnostik“, oder Erziehungswissenschaft: „pädagogische Diagnostik“.

In der Psychodiagnostik versucht man anhand testpsychologischer Methoden Verhaltensweisen von Menschen zu erfassen (z.b. psychisch Kranke Menschen, Probleme bei Erziehung, Eheberatung,…).

Die Pädagogische Diagnostik versucht das Verhalten von zum Beispiel Verhaltensgestörten Kindern in der Schule zu diagnostizieren um ihnen anhand dieser Erkenntnisse wieder eine richtige Entwicklung zu ermöglichen.

Verwendete Literatur

Tewes U. & Wildgrube K. (1992) Psychologie-Lexikon. R. Oldenburg Verlag: München Wien.

Amelang M. & Zielinski W. (1994) Psychologische Diagnostik und Intervention. Springer-Verlag Berlin Heidelberg.

Schiefele H. & Krapp A. (1981) Handlexikon zur Psychologie. Verlag: Ehrenwirth.

Microsoft, Encarta, Enzyklopädie Professional 2005, 1993-2004 Microsoft Corporation.

Atzesbreger M. & Frey H. (1978) Verhaltensstörungen in der Schule. Erscheinungsformen, Diagnostik, Behandlung. Ernst Klett Verlag Stuttgart.


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


Diagnostik:  nach Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch 259. Auflage 2002. de Gruyter                       gr. fähig zu unterscheiden

engl. diagnostic investigation

Sammelbezug für Strategien und Verfahren die zur ärztlichen Untersuchung bei einer Gesundheitsstörung bzw. Beratungsursache angewandt werden; insbes. Befragung (Anamnese), körperliche, ggf. apparative und Laboruntersuchungen. Bei den i.d. Basisversorgung häufigen uncharakteristischen und meist gutartigen Erkrankungen muss i.d.R. eine gezielte Diagnostik ohne Diagnosestellung (d.h. beisog. abwartendem Offenlassen) praktiziert werden.

Diagnostik:  nach Duden – Die deutsche Rechtschreibung Band 1 22. Auflage 2000 (neu                       bearbeitet und erweitert). Dudenverlag Mannheim. Leipzig. Wien. Zürich

die; - (Med. Fähigkeit und Lehre, Krankheiten usw. zu erkennen);

Diagnostiker; Diagnostikerin

Diagnostik:  nach Großes Lexikon in Farbe – Sonderausgabe 1985.Compaktverlag München

(gr.) Fähigkeit und Lehre Krankheiten festzustellen

Diagnostik:  nach Duden – Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke 6. Auflage 1998                     (überarbeitet und ergänzt) Dudenverlag Mannheim. Leipzig. Wien. Zürich

Siehe: Diagnose... Diagnostik (gr. zum Beurteilen, zum Unterscheiden gehörend)

Lehre und Kunst von der Erkennung und systematischen Benennung der Krankheiten

Diagnostik:  nach Internetseite: www.brockhaus.de/brockhaus-suche/index.php

Ins Feld Suche „Diagnostik“ drücke Button „Suche“ es folgen                                                                                                                      Suchergebnisse, siehe Ergebnis 1; gefunden am 4.11.05 um 11.00Uhr

Brockhaus Naturwissenschaft und Technik. Bibliographisches Institut &                   F.A. Brockhaus AG Akademischer Verlag GmbH. Heidelberg 2003.

die, -, alle zur Erkennung einer Krankheit getroffenen Maßnahmen einschließlich d. Diagnose

Der große Brockhaus, 16. Auflage, Dritter Band – D – Faz

Die Diagnose ist eine methodische Erforschung der Merkmale eines Gegenstandes oder eines Vorganges, um ihn mit bereits bekannten Begriffen erfassen zu können. Die Kunst, eine Diagnose zu erstellen und so Krankheiten richtig zu erkennen, heißt Diagnostik. (S.242f)

Hermann-Josef Fisseni – Lehrbuch der psychologischen Diagnostik

Verlag für Psychologie

Diagnose und Diagnostik gehen auf das griechische Verb „diagignoskein“ zurück und bedeutet „gründlich kennenlernen“, „entscheiden“ und „beschließen“.

In der Psychologie bezeichnet Diagnostik, befreit von dem Bezug zur Medizin, die Lehre von den Methoden und Verfahren der sachgemäßen Durchführung einer Diagnose. Diagnostik schließt heute auch Aussagen im Sinne einer Prognose ein. (S.1)

Duden, Fremdwörterbuch, 6. Auflage

Wissenschaftlicher Rat der Dudenreaktion

die Diagnostik: Fähigkeit und Lehre, Krankheiten zu erkennen. (S.186)

Lehrbuch der pädagogischen Diagnostik

3. Auflage, Karlheinz Ingenkamp

Unter Pädagogischer Diagnostik werden alle Maßnahmen zur Aufhellung von Problemen und Prozessen sowie zur Messung des Lehr- und Lernerfolges und der Bildungsmöglichkeiten des einzelnen im pädagogischen Bereich verstanden, insbesondere solche, die der individuellen Entscheidung über die Wahl der anzustrebenden Qualifikationen der Schullaufbahn, des Ausbildungsganges im Tertiären Bereich und der Berufsausbildung sowie der Weiterbildung dienen. (S. 10)

Eigene Zusammenfassung:

Diagnostik bedeutet für mich: 

Etwas richtig zu erkennen und zu entscheiden, wie zum Beispiel in der Schule über einen gewissen Lernstoff, der zu einem guten Lernziel führen soll. Ein weiteres Beispiel wäre ein Arzt, denn er muss die richtige Entscheidung nach einer Diagnose treffen, denn es geht dabei um Leben und Tod.

Verwendete Literatur

Psychologische Begriffsbestimmungen




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