Psychologische Begriffsbestimmungen

Stefan Hölzl

Metapher

Der Begriff Metapher kommt von dem griechischen Wort metaphora und heißt übersetzt soviel wie Übertragung. In der antiken Rhetorik wird der Begriff häufig mit Synekdoche und Metonymie verwendet (vgl. Debatin).

Der Duden definiert den Begriff Metapher als Wort mit übertragener Bedeutung oder als bildliche Wendung, wie z.B. „Haupt der Familie“ (vgl. Drowsdowski 1996, S.489). Dieser Definition wird im Allgemeinen zugestimmt. Häufig wird noch zwischen lebendigen und toten Metaphern unterschieden und gelegentlich noch zwischen Strukturmetaphern und Orientierungsmetaphern.

Eine Strukturmetapher lenkt unser Denken und Handeln in entsprechenden Situationen. Die Redewendungen sind nicht nur sprachlich zu verstehen sondern für eine grundsätzliche Sicht auf Streitgespräche. Die Orientierungsmetapher hingegen hat eine räumliche Ausrichtung zum Inhalt. Sie orientiert sich an Gegensatzpaaren. Beispiele dafür sind „fröhlich ist oben, traurig ist unten“ (vgl. Kufner 2004, S.58f).

Lebendige und tote Metaphern unterscheiden sich dadurch, dass bei der Verwendung von lebendigen Metaphern ein Vergleich entsteht, wie z.B. schräge Musik. Tote Metaphern hingegen werden nur als Begriff gebraucht. z.B. Buchrücken oder Tischbein (vgl. Caviola 2003, S.35).

Weiters wird Metapher als Ersetzung des eigentlichen durch einen metaphorisch uneigentlichen Ausdruck, welcher jedoch noch Ähnlichkeit hat, definiert. Die ursprüngliche Bedeutung bleibt allerdings noch erkennbar (z.B. „Die Pferdehufen donnern über die Rennbahn.“) (vgl. Becker).

Schlussendlich ist Metapher ein Wortgebrauch, welcher den Übertragungseffekt zwischen begrifflich getrennten Sinnbereichen in Gang setzt. Ob es sich bei einem Ausdruck um eine Metapher handelt, lässt sich oft nur durch den Zusammenhang mit der Situation feststellen (vgl. Caviola 2003, S.30ff).

Verwendete Literatur

Becker, E. (o.J.). Einladung zur Literaturwissenschaft. Online im Internet:

http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/
Vorlesungen/poetik/metapher.htm
(05-11-02)

Caviola, H. (2003). In Bildern sprechen. Wie Metaphern unser Denken leiten.
Bern: h.e.p.

Debatin, B. (o.J.). Literatur zur Metapherntheorie. Online im Internet: http://culturitalia.uibk.ac.at/hispanoteca/
LexikonderLinguistik/ma/
METAPHERMet%C3%A1fora.htm
(05-11-02)

Drosdowski, G. (1996). Der Duden. Das Standardwerk zur deutschen Sprache. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG

Kufner, C. (2004). Metaphern in der Organisationskultur am Beispiel der Wiener Symphoniker. Linz: Institut für Unternehmungsführung


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

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