Übergänge … Von der Kindheit zur Jugend

Nicht mehr nur am Rockzipfel der Mama

Mit dem Übergang in die Jugend verbinde ich den Übergang in die Eigenständigkeit, also nicht mehr nur am Rockzipfel der Mama hängen, sondern auch eigene Interessen kennen lernen und eigene Ideen verwirklichen wollen. Als diese Phase bei mir begann war es allerdings nicht ein Loslösen wollen, sondern war sicherlich auch von den äußeren Umgebungen geprägt.

Früher besuchte ich die Volksschule direkt neben der Arbeitsstätte meiner Mutter nur 2 Gehminuten von unserer Wohnung entfernt. Zu Ende meiner Volksschulzeit waren wohl die ersten selbstständigen Gehversuche zu erkennen, als ich mich – geleitet von Freundinnen – fürs Gymnasium entschied. Da auch meine Noten nicht dagegen sprachen durfte ich nun also im folgenden Herbst das Gymnasium besuchen. Das bedeutete, dass ich nun das erste Mal nicht meinen beiden Schwestern (die beide die Hauptschule in unserem Wohnort besuchten) folgte, sondern ganz alleine etwas Neues begann. Von nun an musste ich den Schulweg jeden Tag mit dem Zug in die nächste größere Stadt zurücklegen und das erste Mal kannte meine Mutter meine Lehrer noch nicht vor mir.

Für den Übergang in meine Jugend habe ich diesen Übergang gewählt, weil ich nun begann ein Leben für mich alleine zu leben und eine neue Welt kennen zu lernen. Nun konnte mich meine Mutter nicht mehr beschützen und ich war doch in gewissem Maße für mich selbst verantwortlich und konnte und musste viele Entscheidungen alleine treffen.

Introvertiert und dick

Den ersten großen Einschnitt in meinem Leben hatte ich, als ich von der Volksschule in meinem Heimatort in das Gymnasium nach Linz wechselte. Da ich eine eher introvertierte Person war, dauert es immer eine gewisse Zeit, bis ich mich mit den neuen Mitschülern anfreundete. In dieser Zeit, des Anfreundens, war es für mich nicht immer leicht, mich frei zu entfalten und so zu geben, wie ich wirklich war. Außerdem war ich nun zum ersten Mal in der großen weiten Welt (Linz) auf mich selbst gestellt. Was aber noch einschneidender war, war die Tatsache, dass ich meinen besten Freund, der in derselben Siedlung lebte wie ich, nur noch sehr selten sah. Vorher waren wir jeden Tag ab Nachmittag immer beisammen und hatten jede menge Spaß – und auf einmal war all das vorbei. Später zog er mit dann sogar mit seinen Eltern ganz weg. Mit der Zeit jedoch gewöhnte ich mich daran.

Vier Jahre später kam es durch meinen Umstieg in die Handelsakademie zu zirka demselben Erlebnis, wie bereits oben erwähnt. Ich hatte wieder lauter neue Leute kennen zu lernen und mich mit ihnen vertraut machen. Ein weiteres sehr großes Problem zu dieser Zeit war, dass ich mit mir selber nicht 100%ig zufrieden war. Im Konkreten war ich mit meinem gedrungenen, etwas zu dickem Aussehen überhaupt nicht zufrieden. Folglich war in diesem Zeitraum mein Selbstbewusstsein nicht gerade das Größte, was natürlich diverse Situationen im Alltag erschwert hat. Zum Glück änderte sich dieser Situation im Laufe der Pubertät. Ich wuchs, mein Aussehen veränderte sich (für mich gravierend) und es lief alles perfekt.

Eine sehr außergewöhnliche Situation trat jedoch schon bald darauf ein. Meine Schwester plante den Auszug. Anfangs war das für mich eine sehr ungewohnte und vor allem unangenehme Angelegenheit. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich dann so gut wie alleine (denn mein Bruder war im Internat) mit meinen Eltern zu Hause wohnen sollte. Das ganze war mir einfach unangenehm.

Mittlerweile sind beide Geschwister ausgezogen, mitten in der Familienplanung und für mich stellt das Ganze kein Problem mehr dar. Im Gegenteil: ich bin rückblickend sehr zufrieden, wie sich all das entwickelt hat.


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