Übergänge … Von der Kindheit zur Jugend

Sandwichkind

Um meine Antworten verstehen zu können, muss man wissen, dass ich der zweite von drei Söhnen in meiner Familie bin. Sozusagen ein „Sandwichkind“. Als zweites Kind hatte ich es in der Familie in vielen Fällen leichter als mein großer Bruder, der mir sozusagen den Weg ebnete. Ich wurde von meinen Eltern wahrscheinlich als „braver“ als mein Bruder wahrgenommen und wurde daher zum „Lieblingskind“. In der Familie hatte ich keine Probleme an die ich mich jetzt noch erinnern kann (außer übliche Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern).

Den richtigen Platz im Freundeskreis zu finden war da schon schwieriger für mich. Ich war in dieser Zeit hauptsächlich mit Buben aus der Nachbarschaft zusammen. Das andere Geschlecht war zwischenzeitlich eher verpönt und wurde erst wieder ab dem 15. Lebensjahr interessant. In der Bubengruppe beschäftigten wir und mitunter auch mit richtigen Bandenkriegen. Wir hatten befestigte Stellungen, die dann von einer feindlichen Bande angegriffen und gegebenenfalls gestürmt wurden. Diese „Gruppenspiele“ waren relativ brutal (manchmal auch gefährlich) und das Gruppenklima war tendenziell auch hart. Die Erfahrungen in der Bubengruppe habe ich eher in negativer Erinnerung.

Mir ist vorgekommen, als ob ich in diesem Zeitraum keine eigene Persönlichkeit gebildet hätte. Erst ab dem Beginn meines Studiums – damit verbunden war auch das Verlassen des elterlichen Wohnhauses – habe ich mich mit meiner persönlichen Entwicklung beschäftigt.

Meine Probleme die erstmal am Ende dieser Zeit auftraten waren sicherlich die wie man mit dem anderen Geschlecht umgeht bzw. wie man sich ihnen gegenüber verhält. Es waren dies im Nachhinein eher interessante Erfahrungen, obwohl sie natürlich auch von viel Schmerz und Leid beleitet wurden.

Ein weiteres Problem war die Entscheidung welchen beruflichen oder schulischen Weg ich in meinem weiteren Weg einschlagen soll. Einerseits sollte die Entscheidung von mir kommen, andererseits fühlte ich mich mit diesen Anforderungen überfordert und alleine gelassen. Da mein älterer Bruder den Besuch einer höheren Schule abgebrochen hat, hatten meine Eltern vorerst keine Absicht auch mich auf eine höhere Schule zu schicken. Schließlich machte ich doch die Matura nach Plan.

Sandwichkinder sind oft sehr unabhängig und anpassungsfähig. Sie lernen früh, sich selbst zu versorgen und mit anderen umzugehen. Sie sind auch oft sehr kreativ und problemlösungsorientiert. Hier sind einige weitere Stärken von Sandwichkindern:

Natürlich haben Sandwichkinder auch einige Herausforderungen zu bewältigen. Sie können sich oft vernachlässigt fühlen, weil sie nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen wie ihre älteren oder jüngeren Geschwister. Sie können auch von ihren Geschwistern gemobbt oder ausgegrenzt werden. Es ist wichtig, dass Sandwichkinder lernen, mit diesen Herausforderungen umzugehen und sich selbst zu schützen. Insgesamt haben Sandwichkinder viele Stärken. Sie sind unabhängig, anpassungsfähig, kreativ und problemlösungsorientiert. Diese Stärken können sie zu erfolgreichen und glücklichen Menschen machen.

Umfeldwechsel

Ein einschneidendes Erlebnis dieser Zeit war sicher der Wechsel von der Volksschule in die Hauptschule. Die Volksschule war in meiner Heimatgemeinde und die Hauptschule war in der Nachbargemeinde. Dieser Umfeldwechsel und die neue Schule waren am Anfang schon was sehr neues und unbekanntes. Weiters stiegen auch das Niveau in der Schule und der Erwartungsdruck der Eltern. Ein weiterer Punkt der den Übergang gut charakterisiert ist, dass man immer mehr Verantwortung übertragen bekommen hat und einem immer mehr zugetraut wurde.

Wirklich gravierende Probleme gab es bei mir in dieser Übergangszeit nicht. Natürlich hat sich durch die körperlichen Veränderungen einiges getan und ich habe gegen vieles rebelliert. Natürlich gab es auch mit den Eltern Konflikte in dieser Zeit. In dieser Phase habe ich alles besser gewusst und mir von den Eltern einmal prinzipiell nichts sagen lassen. Das hat dann damit geendet, dass man irgendwann furchtbar auf die „Schnauze gefallen ist“ und zu dem Einsehen gekommen ist, dass die Eltern vielleicht doch manchmal nicht ganz unrecht haben. Da man in dieser Zeit anfängt abends fort zu gehen, waren auch diesbezüglich Konflikte vorprogrammiert. Aber insgesamt muss ich sagen, dass ich diese Zeit nicht negativ sehe. Man kommt auf vieles eben erst durch selbst probieren drauf.


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