Psychologische Begriffsbestimmungen


Aggression 

1.  KLASSISCHE QUELLEN 

„Aggression, a) rechtswidriger Angriff auf ein fremdes Staatsgebiet, Angriffskrieg. b) Angriffsverhalten, feindselige Haltung eines Menschen oder eines Tieres als Reaktion auf eine wirkliche oder vermeintliche Minderung der Macht mit dem Ziel, die eigene Macht zu steigern oder die Macht des Gegners zu mindern.“ (Duden 1982; S. 39) 

„Aggression [lat.], Angriff, Angriffsverhalten, bes. affektbedingtes. Aggressivität, Angriffsbedürfnis, Angriffsbereitschaft; auch im übertragenen Sinne: Angriffsvermögen des Wassers u.ä.

1. Psychologie: affektbedingtes Angriffsverhalten. Aggressionen können sich gegen andere Menschen, gegen Institutionen (Schule, Staat, Kirche u. a.) und gegen das eigene Ich entladen. ...“ (Brockhausenzyklopädie 1966; S. 191) 

„Als Aggression wird in der Umgangssprache die Verhaltensweise eines Individuums bezeichnet, die von der Absicht getragen ist, zerstörend, schädigend oder verletzend auf andere einzuwirken. Sie kann tätlich sein, sie kann aber auch verbal erfolgen oder in Intrigen, Verleumdungen usw. bestehen.“ (Köck/Ott 1994; S. 16) 

„Aggression im Wettbewerb tritt in der Regel als Reaktion auf eine wirkliche oder auch nur scheinbare Minderung der eigenen Macht in Erscheinung. ... Positive Aggression ist das Kraftwerk im Manager, das Durchsetzungsstärke erst freisetzt. ... Auf deutsch: Die Umsetzung aggressiver Energie in wirtschaftliche und kulturelle Leistung! ...“ (Mit Biss zum Erfolg! 1999; S. 8f)  

2.  INTERNETQUELLEN 

„Wichtig ist: 1) "Aggression" meint ein Verhalten, kein Motiv und keinen aggressionsaffinen Affekt (wie etwa Ärger, Wut, Haß). 2) Die vom Forscher interpretierte "Gerichtetheit" soll verhindern, daß zufälliges Schädigen als Aggression gilt. "Absicht" soll nicht als Kriterium gelten, weil sonst z.B. Tiere, kleine Kinder und Absichten leugnende Straftäter aus der Aggressionsforschung ausgeschlossen werden müßten. 3) Vandalismus und Umweltverschmutzung können zu den Aggressionen gerechnet werden, wenn man "Organismus" (und v.a. "Organismussurrogat") nicht zu eng, sondern z.B. auch Gruppen oder Institutionen darunter faßt. Unter "Aggressivität" kann man die relativ überdauernde Bereitschaft eines Menschen (oder Tiers) zu aggressivem Verhalten verstehen.
Wichtig ist: 1) "Aggression" meint ein Verhalten, kein Motiv und keinen aggressionsaffinen Affekt (wie etwa Ärger, Wut, Haß). 2) Die vom Forscher interpretierte "Gerichtetheit" soll verhindern, daß zufälliges Schädigen als Aggression gilt. "Absicht" soll nicht als Kriterium gelten, weil sonst z.B. Tiere, kleine Kinder und Absichten leugnende Straftäter aus der Aggressionsforschung ausgeschlossen werden müßten. 3) Vandalismus und Umweltverschmutzung können zu den Aggressionen gerechnet werden, wenn man "Organismus" (und v.a. "Organismussurrogat") nicht zu eng, sondern z.B. auch Gruppen oder Institutionen darunter faßt. Unter "Aggressivität" kann man die relativ überdauernde Bereitschaft eines Menschen (oder Tiers) zu aggressivem Verhalten verstehen.“ (http://www.wissenschaft-online.de/

„Die Bezeichnung ‚Aggression’ stammt ursprünglich aus dem lateinischen Wort „aggredi“ und bedeutet „herangehen, angreifen“. Aggression ist ein feindseliges und herausforderndes Verhalten. Oft wird auch von Aggressionslust und angriffslustigem oder streitsüchtigem Verhalten gesprochen. Aggression entsteht durch ein andauerndes Spannungsverhältnis, wie Dauerstress oder gehäufte Frustrationserlebnisse. Die Gesellschaft fördert aggressives Verhalten durch Konkurrenzkämpfe und Leistungsdruck beachtlich.“ (http://www.grin.com/

„ ... Wenn man von Gewalt spricht, muss man auch über Aggression sprechen, da Gewalt ohne Aggression nicht möglich wäre. Deswegen folgen zunächst einmal ein paar Definitionen von Aggression. "Aggressivität meint die Einstellung und Bereitschaft zu aggressivem Handeln." "Aggression ist die Handlung selbst. Somit verhält sich Aggressivität zu Aggression wie Gewaltbereitschaft zu Gewalt." Des Weiteren kann man über Aggression sagen, dass sie ein Verhalten ist, dessen Ziel eine Beschädigung oder Verletzung eines anderen Individuums ist.“ (http://www.lui.uni-linz.ac.at/

3.  ERLÄUTERUNG 

Wie man an den obigen Definitionen gut erkennen kann gibt es viele Bedeutungen für das Wort „Aggression“. Die meisten von uns denken an Körperverletzung – doch das ist nur ein kleiner Teil der Begriffsbestimmung. Man vergisst auch häufig auf die ursprüngliche Bedeutung nämlich: „an etwas heranschreiten“. 

In den meisten Definitionen für „Aggression“ findet man ein zerstörerisches, verletzendes oder schädigendes Verhalten eines Individuums gegenüber anderen oder sich selbst, das verbal oder tätlich ausgeführt werden kann. Neu war mir die weitläufigere Ausholung des Begriffes mittels z.B. Angriff auf anderes Staatsgebiet. 

Verwendete Literatur

Ohne Autor (1966). Brockhausenzyklopädie in 20 Bänden. Erscheinungsort: Wiesbaden 

Köck, P./Ott, H. (1994). Wörterbuch für Erziehung und Unterricht, 3100 Begriffe aus dem Bereichen Pädagogik – Didaktik – Psychologie – Soziologie – Sozialwesen. Erscheinungsort: Ludwig Auer Donauwörth 

Weidner, J. (1999). Mit Biss zum Erfolg!. Erscheinungsort: Forum Verlag Godesberg GmbH, Mönchengladbach 

Selg, H. (Erscheinungsjahr). Aggression

Online im Internet: http://www.wissenschaft-online.de/
abo/lexikon/psycho/337
(06-04-03) 

Parschmann, J. (2005). Definition von Gewalt und Aggression

Online im Internet: http://www.grin.com/de/fulltext/soe/26205.html (06-04-03) 

Cirpan, E. (Erscheinungsjahr). Gewalt und Aggression in der Schule

Online im Internet: http://www.lui.uni-linz.ac.at/artikel/
right/unterricht/gewaltundaggression.htm
(06-04-03)


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


Unter Aggression versteht man ein erstes manifesten Verhalten, welches einen körperlichen oder symbolischen Angriff auf Personen, Tiere oder Gegenstände mit dem Ziel darstellt, Schäden zuzufügen.

Zweitens versteht man  unter Aggression auch die aus Verhalten entschlossene, latente Bereitschaft zu aggressiven Handlungen. Diese Tendenz kann sowohl als überdauernde Gewohnheit interpretiert werden – in diesem Fall spricht man von Aggressivität – als auch als Trieb. 

J. Ritter, R. Eisler, 1971, Historisches Wörterbuch der Philosophie Band 1 S. 103, Stuttgart/Basel, Schwaber & Co Verlag 

Art des Gegeneinanders (neben der ® Opposition); bei dem etwas unternommen wird, um eine Sache, sich selbst oder einen anderen schädigen. Im zwischenmenschlichen Bereich äußert sich die Aggression häufig dadurch, dass Interessen, Absichten und Erwartungen durch gegensätzliche Handlungen blockiert werden. 

H. Parnik, R. Geppart, H. Gröner, F. Wagner, 1975 Lexikon der Ausbildungspraxis S. 10, München, Verlag Moderne Industrie 

Als Aggression (lat. aggredi: herangehen, angreifen) wird feindseliges Verhalten bezeichnet, das die eigenen Interessen unter Verletzung der Interessen des Gegenübers durchzusetzen versucht. Aggressives Verhalten ist im Tierreich weit verbreitet. Im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten äußert sich Aggression in verbalen oder tätlichen Angriffen gegenüber Personen, Personengruppen und Sachen.

Ohne Autor, 2005, Aggression, www.wikipedia.org/wiki/Aggression 

Aggression ist eine Sammelbezeichnung für alle Elemente des Angriffs-, Verteidigungs- und Drohverhaltens. Es werden damit eine Vielzahl von Verhaltensweisen unterschiedlicher Bedeutung und Verursachung zusammengefasst. Aggression kann zwischen Artgenossen oder zwischen Angehörigen verschiedener Arten auftreten.

J.Overmeier, 2005, Aggression, http://www.welpen.de/hunde-glossar/128.shtml

E-mail: Jennifer.Overmaier@gmx.de 

Aggression: Angriffsverhalten, gereizte Einstellung, offene Feindseeligkeit 

H. Leisering, 1999, Neues grosses Fremdwörterbuch Sonderausgabe S. 22, München, Trautwein Verlag

Der Begriff Aggression wird in der Literatur auf die verschiedensten Weisen erklärt und definiert. Es gibt viele unterschiedliche Ansichten und Theorien für die Ursachen und Bedeutung von Aggression. 

Der erste Ansatz, den ich erläutern möchte baut darauf auf, Aggression in drei Teilklassen aufzuteilen. Die erste Teilklasse beschreibt die expressive Aggression, also jene, die durch Ärger und Wut begleitet wird. Die feindselige Aggression hingegen hat primär den Schmerz und Schaden eines Opfers im Vordergrund. Die dritte und letzte Teilklasse wird instrumentelle Aggression genannt und soll helfen, ein Ziel zu erreichen (vgl. Selg 1992, S. 190f).

Im Gegensatz zu dem eben genannten Ansatz baut eine Theorie von Sigmund Freud darauf auf, dass die Aggression des Menschen mit dem Todestrieb in Verbindung gebracht wird. Freud geht davon aus, dass Aggression ein angeborener Trieb ist (vgl. Fuchs 1991, S 38f).

Einen ähnlichen Ansatz begründet der Wissenschaftler Lorenz in seiner Theorie, in der er beschreibt, dass Aggression eine Art Instinkt ist um sein Revier bzw. seine Brut (aus dem Tierreich abgeleitet) zu verteidigen (vgl. Buchkremer 1995, S. 133f). Lorenz betont weiters, dass „die menschliche innerartliche Aggressivität ähnlich der vergleichbaren Arten instinktiv angelegt ist, jedoch nicht festgelegt zu sein scheint“ (Buchkremer 1995, S. 134)

Eine völlig gegensätzliche Definition findet man im Lexikon der Psychologie wo es heißt, dass Aggression eine absichtliches beschädigen von Lebewesen oder einer Sache ist. Hier wird von keinem angeborenen Trieb oder einem instinktiven Verhalten ausgegangen (Aggression 1995, S. 13f).

Weitaus einfacher und weniger psychologisch beschreibt das Österreichische Wörterbuch diesen Begriff: „ Überfall; Angriff; feindseliges Verhalten„ (Österreichisches Wörterbuch 2004, S 35).

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass sich der Begriff sowohl als instinktives Verhalten als auch als eine Art angeborener Trieb erklären lässt. Aggression spiegelt sich meist im Verhalten wider und hat oft zur Bedeutung, dass etwas zerstört bzw. angegriffen aber auch verteidigt wird.

Verwendete Literatur:

Aggression (1995). In W. Gudemann (Hrsg.), Lexikon der Psychologie (S. 13-14). Gütersloh: Bertelsmann Lexikon Verlag.

Buchkremer, H. (1995). Handbuch Sozialpädagogik. Dimensionen sozialer und gesellschaftlicher Entwicklungen durch Erziehung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Fuchs, R. (1991). Einführung in die Lernpsychologie. Forschungsansätze im Überblick. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Österreichisches Wörterbuch, Schulausgabe (2004). Wien: öbv a hpt VerlagsgmbH & Co KG.

Selg, H. (1992). Ärger und Aggression. In U. Meers (Hrsg.), Psychologie des Ärgers (S. 190 – 191). Göttingen: Hogrefe.

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