Psychologische Begriffsbestimmungen


Assoziation

„As•so•zia•ti'on, die; -,-en 1.Verknüpfung, (plötzliche) gedankliche Verbindung 2. Vereinigung, Zusammenschluss, Verbindung 3. CHEMIE lose Vereinigung von Molekülen in einer Flüssigkeit 4. Zusammenschluss, Zweckgemeinschaft 5. BIOLOGIE Gruppe von Lebewesen mit ähnlichem Erscheinungsbild in einem kleinen Verbreitungsgebiet 6. ASTRONOMIE lockere Gruppe, Anhäufung von Sternen mit ähnlichen Eigenschaften“ (Online im Internet: Langenscheidt Fremdwörterbuch, http://www.langenscheidt.de/, (06-03-30 )

„Assoziation w (lat.), 1)allg.: Vereinigung zur Erreichung bestimmter Zwecke. 2)Psychologie: Verbindung zweier Vorstellungen (Erlebnisse) derart, dass das Auftreten der einen auch die andere zum Bewußtsein bringt.“(Herder Lexikon Pädagogik, 1976, S. 22)

„Assoziation: Vorgang des Erinnerns (>Gedächtnis) und Bewußtwerdens; das Auftreten neuer Ideen, Vorstellungen oder Gedächtnisinhalte, die mit den ursprünglichen nach bisher nicht eindeutig bestimmbaren Regeln verknüpft sein können, beispielsweise nach Kriterien der Ähnlichkeit, der räumlichen oder zeitlichen Nähe. (…)“ (Tewes, Wildgrube; 1992, S. 29 f)

„Assoziation: (A; lat.= “Verbindung“) ist ein von J.Locke(1700) eingeführter, von D.Hume (1748) verbreiteter, von D.Hartley zur Grundlage einer „Physik der Seele“ (1749) erhobener Begriff. Er setzt psychische Einheiten, sog. Elemente, voraus (Sinnesempfindungen, Vorstellungen, einfache Gefühle, Verhaltensweisen), die sich nach bestimmten Gesetzen miteinander für unterschiedliche Dauer verbinden. Die A. zwischen Elementen läßt sich dadurch kontrollieren, daß beim Auftreten des einen Elementes auch das andere aktiviert (reproduziert) wird.“ (Wörterbuch der Pädagogik - erster Band, 1977, S.51)

„Assoziation (lat.), „Vergesellschaftung“; die Verknüpfung zweier oder mehrerer Erlebnisbestandteile (Vorstellungen); genauer: die Tendenz eines Erlebnisses, andere, früher im Zusammenhang mit ihm aufgetretene Erlebnisse wieder ins Bewußtsein zu rufen (z.B. assoziiert die Stimme des Telephonpartners die Erinnerung an die Person des Partners selber) (…) Physiologisch scheinen die A. besonders mit den „stummen Hirnteilen“, den Assoziationsfeldern zusammenzuhängen (>Gehirn). Diese bestehen aus Assoziationsneuronen bzw. Assoziationsfasern, die die Verbindungen zwischen den übrigen Feldern herstellen. Sie verlaufen teils innerhalb der Hirnrinde, teils im Mark. (…) Krankhafte Formen der A. sind starke Ablenkbarkeit und Ideenflucht. Freie oder gelenkte A. werden verwendet: in der analytischen und überhaupt in der diagnostischen Ps. Als Hilfen zum Erkennen geistiger Strukturen, halbbewusster oder unbewusster Mechanismen, mancher Antriebsgerichtetheit, auch als kathartische od. therapeutische Initialmaßnahmen.(…)“ (Hehlmann, 1965, S. 34 f)

zusammenfassende Definition:

Eine Assoziation ist eine Verknüpfung zweier Erlebnisse/Vorstellungen. Ein Ereignis löst eine Erinnerung oder eine neue Idee aus, die in irgendeiner Weise mit dem ursprünglichen Ereignis in Zusammenhang steht. Wodurch die Erinnerung/Idee ausgelöst wird unterliegt keinen bislang bestimmbaren Regeln, es ist jedoch bekannt, dass es auch physische Gründe (Assoziationsneuronen bzw. Assoziationsfasern in der Hirnrinde und im Mark) dafür gibt. Es gibt auch Krankhafte Formen der Assoziation z.B. Ablenkbarkeit und Ideenflucht.

Verwendete Literatur


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


...„Das Prinzip der Assoziation geht schon auf Aristoteles zurück“... (Ulrich & Bosel 2005, S82). Auch Fröhlich geht von dieser Annahme aus (vgl. Fröhlich 2005, S 77).

...“Assoziationen sind Verknüpfungen von psychischen Inhalten z.B.: Verknüpfungen von Gedächtniselementen“... (Schütz, Selg & Lautenbacher 2005 S 169).

Diese bedeutet, dass eine Vorstellung eine andere Vorstellung ins Bewusstsein ruft, wobei diese jedoch nicht immer eine Ähnlichkeit aufweisen müssen (vgl. Fachgebärdenlexikon Psychologie 2005).

Der Begriff Assoziation findet jedoch auch in der Politik, der Biologie, der Biochemie und der Informatik Verwendung (vgl. Karwath 2005, Wikipedia).  Wird der Begriff nicht im psychologischen  Zusammenhang verwendet kommt ihm jedoch eine andere Bedeutung zu. So bezeichnet z.B. die Biochemie die Vereinigung zweier Reaktions- oder Interaktionspartner als Assoziation. 

Aus meiner Sicht bedeutet das Wort Assoziation im psychologischen Sinn die gedankliche Verbindung zwischen zwei Eindrücken.

Verwendete Literatur

A.Schütz, H.Selg, St.Lautenbacher (2005). Psychologie – Eine Einführung in ihre Grundlagen und Anwendungsfehler. Stuttgart: Verlag W.Kohlhammer

Fröhlich, W.D. (2005). Wörterbuch Psychologie. München:  Deutscher Taschenbuchverlag

Karwath, A. (2005). Assoziation. Wikipedia - Die freie Enzyklopädie

Online im Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Assoziation (05-11-01)

Prillwitz, S. u.A. (2005). Assoziation. Fachgebärdenlexikon Psychologie

Online im Internet: http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/PLEX/ (05-11-01)

Ulrich, D., Bosel, R.M. (2005). Grundriss der Psychologie – Band 2 Einführung in die Psychologie. Stuttgart: Verlag W.Kohlhammer

Als Assoziation wird als die Verknüpfung zweier oder mehrerer Teile definiert. Dabei können seelische Inhalte, Reizsituationen und Verhaltensäußerungen oder aber Verhaltenssequenzen miteinander verbunden werden. (Dietrich 1972, S. 34)

Psychologische Bedeutung: Bezeichnung eines allgemeinen Prinzips, dem zufolge Vorstellungen, Gefühle und Bewegungen miteinander derart verknüpft sind, dass die Reihenfolge ihres Auftretens in der Vorstellung oder aber im Verlauf des handelnden Vollzugs des Individuum dadurch festgelegt zu sein scheint. Manchmal auch die Bezeichnung des Verknüpfungsprozesses selbst. (Frölich 1993, S. 70)

Assoziation, eine Verknüpfung seelischer Inhalte, die sich darin zeigt, dass das Auftreten des einen das Bewusstwerden des Andersen (mit ihm assoziierten) nach sich zieht oder wenigstens begünstigt. (Dorsch 1976, S. 48)

Eine …besonders charakteristische Gedächtnisleistung ist die Tatsache, daß Wahrnehmungen, die einmal gleichzeitig aufgetreten sind, sich später als Vorstellungen wechselseitig in das Bewußtsein rufen. Diese Tatsache bezeichnet man bekanntlich als Assoziation.(Rohracker 1971, S. 260)

Assoziation – Vorgang des Erinnerns und Bewusstwerdens; das Auftreten neuer Ideen, Vorstellungen oder Gedächtnisinhalte, die mit den ursprünglichen nach bisher nicht eindeutig bestimmbaren Regeln verknüpft sein können. (Tewes, Wildgrube 1992, S. 75)

Die Unterschiede bei der Definitionen ergeben sich meiner Meinung nach einerseits daraus, wie genau man den Begriff erläutern will, und aus dem Buchtyp anderseits. Man kann z.B. statt seelische Inhalte (siehe Dorsch 1976, S. 48) einige Beispiele anführen wie Ideen, Vorstellungen und Gedächtnisinhalte (siehe Tewes, Wildgrube 1992, S. 75). Weiters können sich die Definitionen in Lehrbüchern (siehe Rohracker 1971, S. 260) und Wörterbüchern (alle anderen) unterscheiden. In Wörterbuch ist es sehr wichtig, ein Begriff möglichst kurz und genau zu definieren. Im Lehrbuch kann die Definition allgemeiner angeführt werden, da sie dann in weiteren Absätzen präzisiert werden kann.

Literatur: 

Dietrich, G. (1972). Grundbegriffe der psychologischen Fachsprache. München: Ehrenwirth 

Dorsch, F. (1976). Psychologisches Wörterbuch. Bern: Hans Huber 

Frölich, W.D. (1993). Wörterbuch zur Psychologie. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 

Rohracher, H. (1971). Einführung in die Psychologie. Wien: Urban & Schwarzenberg 

Tewes, U., Wildgrube, K. (1992). Psychologie-Lexikon. München: R. Oldenburg

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