Psychologische Begriffsbestimmungen


Deprivation

Deprivation entsteht wenn man einen Mangel spürt, wenn man das Gefühl hat, das einem etwas fehlt zum Beispiel soziale Kontakte. Man kann seine Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigen.

1. Definition:

Deprivation kann durch kriminelle Handlungen ausgelöst werden. Das bedeutet, dass krimineller Verhalten auf bestimmte Personen negativ bewertet wird. Deprivation kann als normales Phänomen der Gesellschaft angesehen werden, wenn man bedenkt, dass auch die Kriminalität in der Gesellschaft als „normal“ empfunden wird. Sind mehrere Personen depriviert, dann kann man auch von einer Krise sprechen. Deprivation und Krise können also synonym verwendet werden (vgl. Opp 1987, S. 12 ff).

2. Definition:

„Die Psychologie benennt mit Deprivation einen psychischen Zustand der Entbehrung, der dadurch entsteht, dass das Individuum seine ursprünglichen oder erlernten Bedürfnisse nicht oder nur unzureichend befriedigen kann“ (vgl. Reisenauer 1988, S. 28).

3. Definition:

„Das Fehlen oder die experimentelle Ausschaltung von Reizen (sensorische Deprivation) oder Objekten der Bedürfnisbefriedigung (z.B. Schlafentzug) oder von sozialen Kontakten (soziale Deprivation) führt zu unterschiedlichen starken halluzinatorischen, neurotischen Verhaltens- oder sonstigen Störungen (z.B. das Fehlen der elterlichen Zuwendung bei Heimkindern zu Hospitalismus)“ (vgl. Brockhaus 1996).

4. Definition:

Unter deprivierten Haushalten versteht man zum Beispiel: Alleinerziehende (unvollständige Familien); Haushalte, mit mind. einem behinderten Mitglied; Haushalte, in denen mind. ein Mitglied Ausgleichszulage, Arbeitslosengeld etc. erhält (vgl. Zwisler 1991, S. 145).

5. Definition:

„Der Begriff Deprivation bezeichnet allgemein den Zustand der Entbehrung, eines Entzuges von etwas Vertrautem, eines Verlustes, eines Mangels oder das Gefühl einer (sozialen) Benachteiligung“ (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Deprivation).

Verwendete Literatur:

Brockhaus (1996). Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Leipzig, Mannheim. Brockhaus Verlag F.A. Brockhaus.

Opp, K. (1987). Theorie sozialer Krisen. Hamburg. Hoffmann und Campe Verlag.

Reisenauer, B. (1988). Deprivationsbereiche durch Arbeitslosigkeit. Diplomarbeit. Linz. Institut für Gesellschaftspolitik.

Wikipedia. Die freie Enzyklopädie. Online im Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Deprivation.

Zwisler, G. (1991). Armut in Österreich. Dissertation. Linz. Johannes Kepler Universität.

Die Psychologie benennt mit Deprivation (lat. de- „privare” = berauben) einen psychischen Zustand der Entbehrung, der dadurch entsteht, dass das Individuum seine ursprünglichen oder erlernten Bedürfnisse nicht oder nur unzureichend befriedigen kann (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Deprivation).

Dorsch (1976) definiert den Begriff der Deprivation als „Entzug oder Vorenthalten von bedürfnisbefriedigenden Objekten oder Reizen“. Deprivation wird demnach gleichgesetzt mit Beraubung, Entziehung, schmerzlicher Verlust, Entbehrung.

Soziale Deprivation (vgl. Friedrich, Hannes 1979, S 23) bezeichnet jede Form von sozialer Ausgrenzung durch Zugehörigkeit zu einer sozialen Randgruppe oder Armut.

Christine Büttner (vgl. Büttner, Christine1990, S 13) transferiert diese Deprivation auf die emotionale Ebene und bezeichnet damit die mangelnde Umsorgung bzw. Vernachlässigung von Babys und Kleinkindern – hervorgerufen unter anderem durch Scheidungen und Trennungen.

Die subjektive Deprivation bezeichnet das subjektive Erleben von Benachteiligung und das eigene Gefühl von Diskriminierung und von Vernachlässigung, unabhängig von der tatsächlichen Situation (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Deprivation).

Die Sozialpsychologie umschreibt das Phänomen der relativen sozialen Deprivation so, dass sich Menschen im gesellschaftlichen Statuswettbewerb im Vergleich zu den anderen von diesen benachteiligt oder auch geschädigt fühlen (Irle; M. 1954, S 440).

Schoeck (1979) weist darauf hin, dass Unzufriedenheit mit dem eigenen Los relativ sei und dass nie absolute Maßstäbe für sie gesetzt werden können. Allgemein entsteht Deprivation, wenn Diskrepanzen zwischen Erwartungen von Ergebnissen und eintreffenden Ergebnissen vorliegen und die Erwartungen höher sind, als das Ergebnis.

Verwendete Literatur

Reisenauer, Brigitte: Diplomarbeit, Linz (1998), Deprivationsbereiche durch Arbeitslosigkeit. 

Friedrich, Hannes, Göttingen (1979) Verlag für Medizinische Psychologie im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht in Göttigen: Soziale Deprivation und Familiendynamik, Studien zur psychosozialen Realität von unterprivilegierten Familien und ihrer Veränderung durch ausgewählte Formen sozialer Praxis.

Büttner, Christiane /Ende, Aurel (Hrsg.), Weinheim und Basel 1990: Jahrbuch der Kindheit, Pädagogische Reihe; Trennungen; Kindliche Rettungsversuche bei Vernachlässigungen, Scheidungen und Tod. 

Bieback, Karl-Jürgen & Milz, Helga; Frankfurt/Main; Campus Verlag, (1995): Neue Armut. 

Walper, Sabine, München, Weinheim (1988); Verl.-Union: Fortschritte der psychologischen Forschung; Bd. 2: Familiäre Konsequenzen ökonomischer Deprivation. 

Wikimedia Foundation Inc., eingetragen beim Florida Department of State. Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Deprivation. [Stand: 26.10.2006].


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

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