Psychologische Begriffsbestimmungen


Didaktik

„Das Stammwort heißt διδάσκειν = lehren unterrichten, klar auseinandersetzen, beweisen“ (Blankertz 1975, S. 13).  

„didaskein ist seit Homer als Bestandteil der griechischen Schriftsprache belegt. Abzuleiten von der Wurzel da (o) - , die „lehren“ und „lernen“ bedeutet, ist es soviel wie lehren, belehren im weitesten Sinne, einerlei, ob es sich dabei um Mitteilung von Tatbeständen, von Wissen und Kenntnissen oder um das Erlernen von Fertigkeiten handelt (vgl. etwa Platon, Men. 94b)“ (Ballauf 1970, S. 8).

„Didaktik leitet sich her aus dem griechischen Worte didaskein (διδάσκειν) = lehren, und eine technē didaktike (τέχνη διδάκτική) ist damit in der ursprünglichen Bedeutung die Kunst des Lehrens“ (Drechsler 1967, S. 32).

„Heute versteht man unter Didaktik eine Theorie des Unterrichts und begreift alle Arten Unterricht ein. […] Wir können Didaktik also auch als eine allgemeine Unterrichtslehre bezeichnen“ (Esterhues 1953, S. 12).

„Didaktik, griechisch für die „Kunst des Lehrens”. Heute werden darunter sowohl wissenschaftliche Theorien des Lehrens als auch Bildungslehren und Theorien zu Bildungsinhalten und Lehrplangestaltung (siehe Curriculum) verstanden“ (Hasebrook 2004).

Didaktik kann kurz als die Theorie über das Lehren und Lernen beschrieben werden.

Verwendete Literatur

Ballauf, T. (1970). Skeptische Didaktik. Heidelberg: Quelle & Meyer.

Blankertz, H. (1975). Theorien und Modelle der Didaktik. München: Juventa Verlag.

Drechsler, J. (1967). Bildungstheorie und Prinzipienlehre der Didaktik. Heidelberg: Quelle & Meyer.

Esterhues, J. (1953). Didaktik. Wesen, Aufgaben, Grundzüge und Formen des Unterrichts. Paderborn: Ferdinand Schöningh.

Hasebrook, J. (2004). Microsoft Encarta Enzyklopädie 2004. Didaktik. Microsoft Corporation.


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


Das Wort „Didaktik“ kommt aus dem Griechischen und kann von „didasko“ abgeleitet werden, was übersetzt „ich lehre, belehre, unterrichte“ bedeutet (Dolch 1965, S. 45).

Der Begriff Didaktik tauchte zuerst im 17. Jahrhundert auf und wurde später in der Pädagogik ausgebaut (Der große Brockhaus 1953, S. 255).

Didaktik bezeichnet die Wissenschaft vom Unterricht, vom Lernen und Lehren, wobei sie sich mit dem Lernen in allen Formen und dem Lehren aller Art unabhängig vom Lehrinhalt befasst (Dolch 1965, S. 45). Didaktik ist also die Lehre des Unterrichts unter Berücksichtigung der pädagogischen Absichten, Mittel und Ziele (vgl. Wörterbuch der deutschen Sprache, 2004). Wichtig ist dabei das „WAS“, also was wird gelehrt und das „WIE“, also wie wird der Lehrstoff vermittelt (Brockhaus Enzyklopädie 1968, S. 709). Didaktik befasst sich mit der Lehrzielformulierung, der Auswahl der Unterrichtsinhalte und der passenden Lehrmethode (Arnold, Jürgen & Meili 1971, S. 376). Zur Didaktik zählen jedoch auch die Formen des Lernens und Lehrens, die nicht direkt Unterricht oder Lernen im Unterricht sind, also zum Beispiel Beratung, Vorträge oder Praktikum (vgl. Dolch 1965, S. 45).

Aufgabe der Didaktik ist es zu beschreiben, wie der Lehrende Einfluss auf Lernprozesse haben kann, welche Absichten er mit dieser Einflussnahme verfolgt, bezüglich welcher Themen und mit welchen Methoden er Einfluss haben kann und welche Medien verwendet werden können. Didaktik beschäftigt sich auch mit der Erforschung der Einflussmöglichkeiten auf den Lehrerfolg (vgl. Englert, Frank, Schiefele & Stachowiak 1966, S. 36f).

Man unterscheidet zwischen allgemeiner Didaktik und spezieller Didaktik. Bei der allgemeinen Didaktik geht es um die Wissenschaft vom Unterricht und die Bildungslehre, also darum, im Allgemeinen die Struktur des Bildungsvorganges, den Aufbau der Lehrgebiete sowie die Theorie des Lehrplans darzustellen. Die spezielle Didaktik hingegen befasst sich mit einzelnen Lehrbereichen (zB sprachlich, musikalisch, politisch…) bzw. mit verschiedenen Schulformen (zB Volksschul-, Realschul-, Gymnasialpädagogik) (Brockhaus Enzyklopädie 1968, S. 709). Zusammengefasst ist Didaktik im Sinn der allgemeinen Didaktik die Wissenschaft des Lehrens und Lernens in allen pädagogischen Handlungsfeldern und im schulpädagogischen Sinn die Theorie des Unterrichts (vgl. Schaub & Zenke 2004).

Didaktik ist also die Lehre vom Unterrichten, vom Lernen und vom Lehren, die vermitteln soll, wie der Vortragende die Zuhörenden beeinflussen kann, welche Mitteln und Wege im Unterricht angewendet bzw. welche Medien für den Vortrag verwendet werden können.

Verwendete Literatur

Arnold, W., Jürgen, H. & Meili R. (1971). Lexikon der Psychologie. Freiburg – Basel – Wien: Herder.

Brockhaus Enzyklopädie (1968). 17. Auflage des großen Brockhaus, vierter Band. Wiesbaden: F.A. Brockhaus.

Der große Brockhaus (1953). 16. völlig neubearbeitete Auflage, dritter Band. Wiesbaden: F.A. Brockhaus.

Dolch, Josef (1965). Grundbegriffe der pädagogischen Fachsprache. 7. Auflage. München: Ehrenwirth.

Englert, L., Frank, H., Schiefele, H. & Stachowiak H. (1966). Lexikon der kybernetischen Pädagogik und der programmierten Instruktion. Quickborn: Schnelle.

Schaub, Horst & Zenke, Karl G. (2004). Wörterbuch Pädagogik. Online im Internet: WWW
http://beat.doebe.li/bibliothek/w00456.html (05-10-26)

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