Psychologische Begriffsbestimmungen

N.N. & Barbara Wolfthaler & Kerstin Pils

Hypothese 

Der Begriff Hypothese ist vom griechischen Wort hypothetikos übersetzt worden. Auch in der heutigen Zeit hat sich dieses Wort eingebürgert. Grundsätzlich gibt es unter den mannigfaltigen Fremdwörterbüchern keine verschiedenartige Erklärung des Begriffes. Einerseits gibt uns dieses Wort eine kurze und Prägnante Erklärung:

„unbewiesene Annahme, unterstellte Voraussetzung“(Großes Fremdwörterbuch, 1990, Buch Seite 158;) oder„Annahme, Vermutung Vorentwurf für eine Theorie“(Duden, 2004, Seite 486;) und anderseits verweisen die Bücher auf das alt griechische Wort hypothetikos

„giech. =Unterlage, Grundlage; in den exakten Wissenschaften: eine vom Forscher formulierte Annahme, die beobachtete Erscheinung zu erklären sucht, ohne dass ein Beweis für die Erklärung schon erbracht worden wäre.“ (Großes Universal Lexikon, 1986, Seite 294;)

Vor allem in der Wissenschaft und in der Forschung hat sich dieses Wort manifestiert. Interessanterweise fällt auf, dass es nur eine wissenschaftliche Annahme ist, aber keine Mutmaßung. Darum ist diese Annahme noch nicht eingehend von Experten überprüft.

Die Hypothese ist die zweite Stufe einer Idee.

1:Stufe: Die Idee wird erschaffen.

2 Stufe: Es wird eine Vermutung aufgestellt (Hypothese).

3Stufe: Diese Hypothese wird zu einer Theorie durch Beweise.

„griech.: noch unbewiesene, als Hilfsmittel für eine Erkenntnis benutzte Annahme, Vermutung: eine kühne, gewagte, abenteuerliche Hypothese.; eine Hypothese über die physikalische Natur des Lichtes; eine Hypothese aufstellen, widerlegen; mit einer Hypothese arbeiten“ (www.dwds.de/cgi-bin/portalL.pl?search=Hypothese)

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die Hypothese als „1. Annahme, Vermutung, Unterstellung, unbewiesene Voraussetzung 2. ausformulierte Idee als Arbeitsgrundlage mit der Absicht, sie zu beweisen oder zu widerlegen“ (www.langenscheidt.de/?fremdwb=hypothese) interpretiert wird.

Verwendete Literatur

Großes Fremdwörterbuch, (1990). Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH Köln;

Duden, (2004) Die deutsche Rechtsschreibung, Dudenverlag- Mannheim;

Großes Universal Lexikon, (1986), Lingen Verlag Köln; http://www.langenscheidt.de/?fremdwb=hypothese;

http://www.langenscheidt.de/?fremdwb=hypothese

http://www.dwds.de/cgi-bin/portalL.pl?search=Hypothese


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


Sesink (1994, S. 103) bezeichnet als eine Hypothese, eine Behauptung, von der geprüft werden soll, ob und wie man sie belegen beziehungsweise beweisen kann.

Hypothesen sind für Krapp, Hofer & Prell (1982, S. 64) (theoretische) Vermutungen über einen Sachverhalt. Formal betrachtet handelt es sich bei Hypothesen um allgemeine Aussagen, auf die sich mehrere Erscheinungen oder Zusammenhänge (Basisaussagen; Basissätze) zurückzuführen lassen (Erklärung). Laut Krapp, Hofer & Prell (1982, S. 64) hat die Hypothese im Gegensatz zu einem Gesetz einen vorläufigen Charakter.

Grundsätzlich sind die meisten Definitionen sehr ähnlich, lediglich bezüglich der Genauigkeit gibt es jedoch kleine Unterschiede:

In der Brockhaus Enzyklopädie (1969, S. 789) findet man zum Beispiel: Hypothese [grch. >Unterstellung<], 1) eine wissenschaftlich fundierte Annahme, die durch Erfahrung, Empirie, Experiment bestätigt (verifiziert) oder widerlegt (falsifiziert werden kann. H. sind Vorentwürfe für Theorien.

Während für Jele (2003, S. 28) eine Hypothese dagegen eine wissenschaftlich streng formulierte Aussage, die durch die Untersuchung belegt (verifiziert) oder widerlegt (falsifiziert) werden muss ist.

Internet Lexikon und Wikipedia (05-10-26) definieren so: Als eine Hypothese (altgriechisch - die Unterstellung, Voraussetzung, Grundlage) bezeichnet man in der Wissenschaft eine vorläufig durch Beobachtungen oder Überlegungen begründete Annahme oder Vermutung, die zur Erklärung bestimmter Phänomene dient, jedoch noch nicht an der Erfahrung oder im Experiment so eingehend überprüfbar ist, dass sie zur Formulierung einer Theorie ausreichen würde.

Eigene Definition

Hypothesen sind Aussagen und Behauptungen, die durch wissenschaftliche Untersuchungen (zB Empirie, Experiment) bestätigt oder widerlegt werden können, somit haben Hypothesen einen vorläufigen Charakter. Außerdem sind Hypothesen Vorentwürfe von Theorien. (Barbara Wolfthaler, 2005)

Verwendete Literatur

Sesink, W. (1994). Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten ohne und mit PC. München, Wien: R. Oldenbourgh Verlag GmbH.

Krapp, A., Hofer, M. & Prell, S. (1982). Forschungs-Wörterbuch. Grundbegriffe zur Lektüre wissenschaftlicher Texte. München, Wien, Baltimore: Urban und Schwarzenberg.

Brockhaus Enzyklopädie in zwanzig Bänden (1969). Achter Band H-IK. Wiesbaden: F. A. Brockhaus

Jele, H. (2003). Wissenschaftliches Arbeiten in Bibliotheken. München: Oldenbourgh Wissenschaftsverlag GmbH

Ohne Autor. (2005). Internet Lexikon. Hypothese. WWW: http://www.ilexikon.com/Hypothese.html (05-10-26).

 Ohne Autor. (2005). Wikipedia, der freien Enzyklopädie. Hypothese. WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Hypothese (05-10-26).

Der Begriff leitet sich von dem griechischen Wort hypotithénai ab, das wörtlich übersetzt unterstellen bedeutet. Den Bereichen Logik, Statistik und Wissenschaftstheorie zugeordnet, wird er in allgemeinen Nachschlagewerken fachspezifisch unterschiedlich definiert.

Ausführungen in der verwendeten Literatur

„1) Logik: Satz, der in einer Folgerung vorausgesetzt wird [...] 2) Statistik: eine Annahme [...] 3) Wissenschaftstheorie: Satz, dessen Wahrheit noch nicht feststeht [...] (Brockhaus-Enzyklopädie 1989, S. 353).

Die statistische Hypothese wird in Wörterbüchern aus den Fachbereichen Statistik und Mathematik als „Behauptung über die unbekannte Wahrscheinlichkeit [...]“ (Bosch 1997, S. 114), (vgl. Duden Rechnen und Mathematik 1994, S. 278) definiert.

In Pädagogik und Psychologie findet der Begriff im Bereich der wissenschaftstheoretischen Forschung Verwendung. „[...] Annahmen werden in Form von H formuliert [...] (Dieterich & Rietz 1996, S. 89). „[...] wohlerwogener Erklärungsversuch [...]„ lautet die Beschreibung in einem weiteren pädagogisch psychologischen Lexikon (Brunner & Zeltner 1980, S. 98).

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Alle Definitionen begreifen die Hypothese als eine Annahme, Vermutung oder Behauptung. Die wesentlichen Unterschiede liegen in der Ausführlichkeit der Beschreibung und je nach Fachbereich in dem, der Hypothese zu Grunde liegenden, Forschungszweck.

Eigene Begriffsbestimmung

Die Hypothese ist eine begründete Annahme auf dem Weg zur Theorie. Dieser Weg ist gepflastert mit wissenschaftlichen Experimenten und endet entweder in der Sackgasse der Falsifizierung oder entwickelt sich, durch erfolgreiche Beweisführung, weiter zur Theorie.

Verwendete Literatur

Bosch, K. (1997). Lexikon der Statistik. Nachschlagewerk für Anwender. München: Oldenbourg

Brockhaus-Enzyklopädie Bd. 10. (1989). Mannheim: F. A. Brockhaus

Brunner, R. & Zeltner, W. (1980). Lexikon zur Pädagogischen Psychologie und Schulpädagogik. München: Ernst Reinhardt Verlag

Dieterich, R. & Rietz I. (1996). In J. Petersen & G.-B. Reinert (Hrsg.), Psychologisches Grundwissen für Schule und Beruf (S. 89). Donauwörth: Auer Verlag

Duden (1994). Rechnen und Mathematik. Mannheim: Dudenverlag 

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