Psychologische Begriffsbestimmungen/7

Stress

Wird durch verschiedene Situationen im menschlichen Leben hervorgerufen, die in den häufigsten Fällen von dieser selbst impliziert werden, dadurch entsteht im Körper immer der gleiche Prozess, der bewirkt dass sich derjenige in einem Zustand des „Kampfes“ befindet.

1. Definition

Stress ist ein biologischer Prozess der beim Körper Veränderungen hervorruft um den durch verschiedene Einflüsse erhöhte Ansprüche zu bewältigen. (vgl. Süss-Lindert, 1995, S.16)

2. Definition

Stress ist ein biochemischer Vorgang der nur im Kopf stattfindet, wird hervorgerufen durch die Angst etwas nicht schaffen zu können. Stress wird nicht von jemand anderen hervorgerufen sondern immer nur von der gestressten Person selbst. (vgl. Becker, 1990, S.23)

3. Definition

Im Laufe einer Studie wurden Unternehmer gefragt was sie unter dem Begriff Stress verstehen, wie sie dieses definieren würden dabei kamen eine viel Zahl von diversen Antworten heraus, unter anderem Zeitnot, Terminnot, Zeitdruck, Hetzerei, psychische Überbelastung, und ein unüberwindbarer Problemberg. (vgl. Kurt Biener, 1993, S.20)

4. Definition

„Stress ist definiert als ein Spannungszustand, der durch die Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, zeitlich nahe oder bereits eingetretene subjektiv lang andauernde Situation als nicht vollständig kontrollierbar erlebt wird, deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint“. (vgl. Aichinger, 2003)

Quellen:

Aichinger, Christina. (2003). Arbeitszeit und Subjektive Gesundheitsaspekte. Linz

Becker, Klaus Jürgen. (1990). Erfolg ohne Stress. München: Verlag Peter Erd.

Biener, Kurt. (1993). Streß: Epidemiologie u. Prävention. Bern: Verlag Hans Huber

Süss-Lindert, Ulrike. (1995). WHO Projekt: Wien-Gesunde Stadt. Wien: Astoria Druck

Stress [engl.] der, Med.: von Selye in die Medizin eingeführte Sammelbezeichnung für dauernde oder häufig wiederholte Belastungen des menschlichen Organismus, die zu Schädigungen führen können; zB.: Kälte, Hitze, Krankheiten, zivilisatorische Einflüsse (dauernde berufliche Überforderung, Hetze, Ärger) (vgl. Fischer Lexikon 1979, S. 5789)

Stress ist ein Muster spezifischer und unspezifischer Reaktionen eines Organismus auf Reizereignisse, die sein Gleichgewicht stören und seine Fähigkeiten zur Bewältigung strapazieren oder überschreiten. (vgl. Zimbardo 1988, S.575)

Stress ist nach Selye, dem „Vater“ der Stressforschung, die „unspezifische Reaktion des Organismus auf jegliche Anforderungen (Selye 1983). (vgl. Frey, Graf Hoyos, Stahlberg 1988, S. 429)

Stress (engl.: Druck, Anspannung; lat.: stringere: anspannen) bezeichnet durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physiologische Reaktionen bei Tieren und Menschen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung. (vgl. wikipedia.org 2006)

Stress [englisch, „Druck“] ein Zustand der Alarmbereitschaft des Organismus, der sich auf eine erhöhte Leistungsbereitschaft einstellt. Der Begriff wurde 1936 von H.  Selye geprägt, der zwischen Eustress als einer notwendigen und positiv erlebten Aktivierung des Organismus und Distress als belastend und schädlich wirkender Reaktion auf ein Übermaß an Anforderungen unterschied. (vgl. wissen.de 2006)

Unterschiede / Gemeinsamkeiten:

Alle Quellen geben als Grund für Stress das Auftreten von ungewohnten, belastenden Situationen an, die durch Reize (Stressoren) den Organismus zum psychischen und physiologischen Reagieren animieren.

Eigene Definition:

Stress löst bei einem Organismus eine zum Teil unterbewusste Reaktion auf Reizereignisse (Stressoren) aus, die sein Gleichgewicht stören und kann bei anhaltendem oder wiederholtem Auftreten zu gesundheitlichen Beschwerden psychologischer und sogar physiologischer Natur führen.

Stress kompakt

Stress ist eine ganz normale körperliche Reaktion auf eine Herausforderung und hat ihren Ursprung in den Stresshormonen. Die Hypophyse, als zentrales hormonelles Steuerorgan, signalisiert in gefährlichen Situationen den Nebennieren, Adrenalin auszusondern. Dieses Hormon beschleunigt den Blutkreislauf, fördert die Hirndurchblutung und reaktiviert körperliche und geistige Kräfte. Die Aussenanforderung führt zu einer seelisch-körperlichen Reaktion, die das Ziel hat, die Herausforderung und Bedrohung zu meistern und zu bewältigen. Diese körperliche Reaktionen auf Stress ist also sinnvoll. Wenn aber der Mensch in ständiger Alarmbereitschaft steht und eine Entspannung oder Regeneration seiner psychischen Kräfte nicht möglich ist, wird der Stress zum Distress und hat negative, krankheitsauslösende Wirkungen. Evolutionär gesehen sollte der Stresszustand nur für wenige Stunden als eine Art „Lebensversicherung“ gelten und nicht für chronische langdauernde Belastungen. Ist das aber der Fall, kann es zu körperlichen Stressreaktionen kommen, welche die Gesundheit gefährden und zu Gesundheits-problemen führen, wie z.B. Anfälligkeit für Infektionen, chronischer Erschöpfung und chronische Schmerzen, Schlafstörungen etc.
Nach vollbrachter Hochleistung wünscht sich der Organismus wieder zurück in die Normalität und versucht, mit Hilfe von Hormonen und weiteren Botenstoffen, seinen Stoffwechsel dem Auf und Ab einer sich ständig ändernden Umwelt anzupassen. Der Preis ist ein verzögerter Abbau der Stressreaktion, weil die damit verbundenen chronisch erhöhten Cortisolwerte verhindern, dass die Stressreaktion sich abbauen kann. Das Immunsystem, im Kampf gegen vorhandenen Krankheiten und in der Abwehr gegen neuen Infektionen, wird geschwächt. Diabetes und Übergewicht werden begünstigt, das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöht. So geraten heute viele Menschen leicht in einen Zustand ständiger Alarmiertheit, der die Anpassungsfähigkeit des Organismus auf Dauer überfordert. Dazu kommen noch die modernen, (oft als Bewältigungsstrategien) zum Teil risikobelastenden Lebensweisen, wie falsche Ernährung, übermässiger Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Rauchen und Übergewicht, welche eine zusätzliche Belastung darstellen.

Siehe dazu auch folgende Sites: Alles über Stress und Lernen und Stress

Verwendete Literatur

Ohne Autor (1979). Das Neue Fischer Lexikon in Farbe – Band 9. (S. 5789). Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH

Zimbardo, P. G. (1988). Psychologie 6. Auflage. (S. 575). Berlin: Springer-Verlag Berlin Heidelberg.

Frey, D., Graf Hoyos, C., Stahlberg, D. (Hg.). (1988). Angewandte Psychologie – Ein Lehrbuch. (S. 429). München: Psychologie Verlags Union München-Weinheim.

Online im Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Stress (06-10-30)

http://www.zrm.ch/ (08-08-08)

Online im Internet: http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/natur/
naturwissenschaften/index,page=1250500.html (06-10-30)


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


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