Abstraktionsniveau
Ebene im Prozeß der Begriffsbildung. Je höher das Abstraktionsniveau, desto allgemeiner ist der Begriff gültig. Bei der Abstraktion werden die wesentlichen Merkmale eines Aspektes hervorgehoben.
Adaption
Auch: Adaptation. Anpassung der Erregung von Sinneszellen an eine länger vorliegende Reizstärke. Durch Adaption wird eine Verschiebung der Intensitätsschwelle und damit eine optimale Bereichseinstellung eines Sinnesorgans erreicht.
affektiv
Einen Gefühlszustand betreffend. Ein Verhalten wird affektiv genannt, wenn es durch starke Emotionen ausgelöst wird.
affektive Hemmung
Affektive Hemmung nennt man eine Beeinträchtigung der Wiedergabe von gelernten Inhalten aufgrund des Auftretens starker affektiver Erregungen zwischen Einprägung und Reproduktion eines Lernstoffs.
Ähnlichkeitshemmung
Ähnlichkeitshemmungen sind den Lernprozeß störende Überlagerungen zweier einander ähnlicher Lerninhalte.
Aktivierung
Unter Aktivierung versteht man den Grad der allgemeinen Aufmerksamkeit, welcher durch Reize aus der Umwelt und Vorgänge im Großhirn gesteuert wird.
Alles-oder-Nichts-Lernen
Mit Alles-oder-Nichts-Lernen bezeichnet man einen plötzlichen Sprung in der Lernkurve von 0 auf das maximale Niveau aufgrund gewonnener Einsicht in einen Lerninhalt.
anale Phase
Die anale Phase ist nach Freud diejenige Phase der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes, in der die Ausscheidungsfunktion und die Manipulation des gesamten eigenen Körpers im Vordergrund steht. Die anale Phase erstreckt sich durchschnittlich über das zweite und dritte Lebensjahr des Kindes.
Anatomie
Die Anatomie ist die Lehre vom Körperbau des Menschen.
Anspruchsniveau
Unter dem Begriff Anspruchsniveau wird die Höhe der Ansprüche verstanden, die jemand an seine persönliche Leistung stellt. Ein bestimmter Handlungseffekt wird erst durch das Anspruchsniveau zum Erfolg oder Mißerfolg. Das Anspruchsniveau kann sich nach Erfolgs- oder Mißerfolgserlebnissen verändern.
Assoziation
Eine Assoziation ist eine gedankliche Verknüpfung zwischen Begriffen im Gedächtnis. Sie entsteht bei Kontiguität, also dem zeitlich oder räumlich gleichem oder ähnlichen Auftreten von Objekten oder Gedanken.
Aufforderungscharakter
Aufforderungscharakter ist die Eigenschaft eines Objektes in Richtung einer Handlungsauslösung wirksam zu werden.
Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit ist eine auf bestimmte Vorgänge oder Gegenstände gerichtete Aufnahmebereitschaft. Sie geht physiologisch mit einem erhöhtem Aktivierungsniveau einher.
Automatisierung
Unter Automatisierung wird der Vorgang der wiederholten Ausübung einer Handlung oder Reaktion verstanden, der sich fortsetzt bis die Handlung nicht mehr bewußt gesteuert wird.
Aversion
Unter Aversion versteht man die starke Abneigung gegen ein Verhalten, ein Objekt oder eine Person. Eine Aversion kann zu einer Vermeidungsreaktion führen.
BDP
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
BÖP
Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen.
bedingte Reaktion
Auch: bedingter Reflex. Man versteht darunter eine Reaktion, die durch die gelernte Verbindung mit einem Reiz bei der klassischen Konditionierung zustande kommt.
Behaviorismus
Der Behaviorismus ist eine der wichtigsten theoretischen Strömung innerhalb der Psychologie. Vor allem in den USA nahm der Behaviorismus von den 20er Jahren bis ca. 1960 die dominierende Rolle in der psychologischen Forschung ein. Das Augenmerk der Behavioristen lag auf der objektiven Erfassung verhaltensmäßiger Reaktionen auf Reize. Kognitive Prozesse wurden dabei vernachlässigt. Wichtige Vertreter des Behaviorismus sind Watson, Tolman, Hull und Skinner.
Brainstorming
Mit Brainstorming wird die zunächst kritiklose Sammlung spontaner Ideen in einer Gruppe bezeichnet. Das Brainstorming ist eine wichtige Technik bei Problemlöseprozessen in Gruppen.
CBT
Computer-based Training - Die verschiedenen Begriffe Computer-based Training, Computerunterstütztes Lernen und Computerunterstützter Unterricht bezeichnen alle das Lernen mit dem Computer. Sie werden mehr oder weniger bedeutungsgleich (mit Schwerpunktverschiebungen) verwendet.
circadianer Rhythmus
Darunter wird die 24-stündige Schlaf- und Wachrhythmik des Menschen verstanden. Mit ihr gehen periodische Schwankungen des Aktivierungsniveaus einher.
Clusteranalyse
Die Clusteranalyse ist eine der Faktorenanalyse verwandte statistische Auswertungsmethode zur Gruppierung von Variablen aufgrund von Interkorrelationen.
Code
In der Informationstheorie eine Vorschrift, wie die zu verarbeitenden Zeichen bzw. ihre Bedeutung (Idee) durch sogenannte Codezeichen (sprachliche Übermittlung) darzustellen sind.
Cortex
Anatomische Bezeichnung für die Großhirnrinde
deprivieren
Jemandem etwas dauerhaft entziehen oder vorenthalten (soziale Deprivation)
Didaktik
Die Didaktik befaßt sich als Disziplin der Pädagogik mit der Lehrzielformulierung, der Auswahl der Unterrichtsinhalte und der adäquaten Lehrmethode.
Einsichtslernen
Beim Einsichtslernen oder Lernen durch Strukturierung geht es im Gegensatz zum Verknüpfungslernen um das Lösen neuartiger Probleme. Einer Periode von Probierhandlungen, in denen Vermutungen über die Struktur eines Problems überprüft werden, folgt eine plötzliche Lösung durch Einsicht. Der Lernerfolg zeigt sich also als Lernsprung.
Einstellungen
Einstellungen sind seelische Haltungen gegenüber einer Person, einer Idee oder Sache mit unklarer Beziehung zum tatsächlichen Verhalten.
ekphorische Hemmung
Negative Beeinflussung der Reproduktion früher gelernter Inhalte durch die Einprägung neuen Lernstoffes kurz vor der Wiedergabe.
emotional
Das Gefühl betreffend. Emotionalität bezeichnet die individuelle Eigenart des Gefühlslebens, der Affektsteuerung und der Affektverarbeitung.
Entwicklungspsychologie
Die Entwicklungspsychologie ist eine Grundlagendisziplin der Psychologie, die Entwicklungsaspekte des Denkens, Fühlens und Handelns des Menschen bzw. deren intra- und interindividuellen Unterschiede über die gesamte Lebensspanne hinweg beschreibt und erklärt.
Epilepsie
Erkrankung des zentralen Nervensystems, die von krampfartigen Anfällen geprägt ist. Eine Epilepsie kann das Leben der betroffenen schwer beeinträchtigen, denn die Erkrankung ist unberechenbar, schränkt einen Menschen im Alltag extrem ein, stigmatisiert und führt oft auch früher zum Tod, denn Menschen, die an Epilepsie leiden, haben eine um das Dreifache erhöhte Sterberate als der Durchschnitt der Bevölkerung. Durch die typischen, plötzlich und unkontrolliert auftretenden Anfälle ist die Gefahr, sich im Alltag zu verletzten, erheblich erhöht, viele Betroffene dürfen daher kein Auto fahren und können ihren Beruf nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr ausüben.
Erregungsniveau, level of arousal
Das Erregungsniveau bezeichnet die Höhe der momentanen physiologischen Erregung oder Aktivierung. Das Erregungsniveau hängt nach dem (®) Yerkes-Dodson-Gesetz mit der Aufgabenleistung U-förmig zusammen.
Ethologie
Ethologie ist Verhaltensforschung, also die Erforschung der Gesetzmäßigkeiten bei den Verhaltensweisen von Organismen.
Evaluation
Prozeß der Beurteilung und Bewertung einer Maßnahme. Eine Evaluation findet nach Abschluß der Durchführung einer Maßnahme oder Prozeßbegleitend statt.
explizites Lernen
Explizites Lernen erfolgt, wenn der Lernprozeß geplant ist, der Lerninhalt bewußt eingeprägt wird bzw. die Lernziele ausdrücklich festgelegt sind. (vgl. ® implizites Lernen)
extrinsisch
Von außen kommend. Bei extrinsischer Motivation ist dem Lernziel willkürlich eine Belohnung zugeordnet. (vgl. intrinsisch)
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Feldexperiment
Ein Feldexperiment ist ein Experiment, das unter natürlichen Bedingungen, d.h. Bedingungen, unter denen sich das Forschungsobjekt auch außerhalb einer experimentellen Untersuchung aufhält, durchgeführt wird.
Freiheitsgrad
Freiheitsgrade bezeichnen in der Statistik die Zahl der im Rahmen eines Systems frei wählbaren Werte k-1 innerhalb einer Menge von k Beobachtungen.
Frequenz
Die Frequenz ist ein Maß für die Häufigkeit des Auftretens regelmäßig wiederkehrender Reize pro Zeiteinheit.
Gefühle
Bewertung von Situationen und Ereignissen hinsichtlich der Ziele einer Person
gelernte Hilflosigkeit
Gelernte Hilflosigkeit bezeichnet das generelle Ausbleiben von Reaktionen eines Organismus infolge der Verabreichung von aversiven Reizen, die nicht kontingent und damit unkontrollierbar waren.
Generalisierung
Generalisierung bezeichnet die Tatsache, daß gelernte Verhaltensweisen nicht nur durch die im Lernprozeß gekoppelten Reize ausgelöst werden können, sondern auch durch ähnliche Reizsituationen.
genitale Phase
Die genitale Phase ist nach Freud die Phase der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes, in der sich das Interesse unter anderem den eigenen Sexualorganen zuwendet. Sie wird auch ödipale Phase genannt und ist etwa dem 4. und 5. Lebensjahr zugeordnet.
Gestaltpsychologie
Die Gestaltpsychologie ist eine theoretische Strömung innerhalb der wissenschaftlichen Psychologie und wurde unter anderem durch Wertheimer begründet. Die Gestaltpsychologie betont vor allem den Ganzheitscharakter psychischer Prozesse.
heterogen
uneinheitlich, gemischt, ungleichartig
homogen
gleichartig, einheitlich
Homöostase
Homöostase meint die Gesamtheit der Wirkungen, die für die Konstanthaltung bestimmter physiologischer Größen verantwortlich ist. Sie bringt ein System in ein Fließgleichgewicht.
implizites Lernen
Beim impliziten Lernen sind Lernziele und Lernablauf nicht bekannt bzw. nicht bewußt. Das implizit Gelernte kann abgerufen werden, obwohl die Aufmerksamkeit während des Lernvorgangs nicht darauf gerichtet war.
Inferenzstatistik
Die Inferenzstatistik beschäftigt sich mit der Prüfung von Hypothesen. Aufgrund einer Prüfverteilung wird von den Kennwerten einer Stichprobenverteilung auf die Populationsparameter geschlossen.
instrumentelle Konditionierung
Auch: operante Konditionierung. Es werden Reaktionen mit Bekräftigungen in Verbindung gebracht. Verhalten wird also belohnt und kann damit bei mehrmaliger Verstärkung dauerhaft aufrechterhalten werden.
Intelligenz
Unter Intelligenz wird nach WECHSLER die Fähigkeit verstanden, vernünftig zu denken, zweckvoll zu handeln und sich effektiv mit seiner Umgebung auseinanderzusetzen.
Interaktivität
Ein oft im Zusammenhang mit Multimedia genannter Begriff. Gemeint ist die Interaktion zwischen Mensch und Computersystem, insbesondere die Möglichkeit des Anwenders, den Ablauf des Programmes zu beeinflussen. Im allgemeinen herrscht Übereinstimmung in der Annahme, daß Interaktivität die Attraktivität von Programmen beeinflußt und das Lernen fördert.
Interferenz
Gegenseitige Überlagerung mehrerer Vorgänge. Beim Lernen entstehen durch Interferenzvorgänge Hemmungen der Gedächtnisvorgänge.
intermodal
Bezeichnung von Prozessen bei denen mehrere Sinnesmodalitäten beteiligt sind.
Intimität
Vertrautheit, enge Verbundenheit, Privatheit
intrinsisch
Von innen kommend. Die intrinsische Motivation setzt sich zusammen aus der Leistungsmotivation, Aufgabenanreizen, dem Erreichbarkeitsgrad und dem Neuigkeitsgrad einer Aufgabe. Sie ist auf Dauer effektiver als extrinsische Motivation.
Kategorisierung
Kategorisierung bedeutet Objekte in Untergruppen oder Begriffsklassen einzuteilen. In der Sozialpsychologie gilt die Kategorisierung als eine Ursache für die Entstehung von Stereotypen.
kausal
Bei einer kausalen Verknüpfung besteht ein eindeutiger Ursache-Wirkung-Zusammenhang.
Kinästhesie
Kinästhesie ist die Wahrnehmung der Bewegung von Körperteilen.
klassische Konditionierung
Bei der klassischen Konditionierung findet eine Koppelung eines unspezifischen Reizes (z.B. Glockenton) mit einem für eine Reaktion (z.B. Speichelfluss) spezifischen Reiz (z.B. Nahrung) statt. Nach einer gewissen Anzahl von Wiederholungen, reagiert der Organismus auf den unspezifischen Reiz wie auf den spezifischen.
Kognition
Prozeß, durch den ein Lebewesen Kenntnis von einem Objekt erhält bzw. sich seiner Umwelt bewußt wird. Kognitionen sind Produkte der Erkenntnis, also erlangtes Wissen.
kognitiv
die Erkenntnis betreffend
Kompetenz
Eine latent vorhandene Verhaltensmöglichkeit oder Leistungsfähigkeit auf einem betimmten Gebiet. Auch: Sachverstand, Befähigung, Zuständigkeit, Befugnis
Kommunikation
Kommunikation bezeichnet den Prozess, in dem eine Person einer anderen eine Idee mitteilt. Die mitteilende Person wird in diesem Prozess als Sender, ihr Kommunikationspartner als Empfänger bezeichnet. Die Idee entspringt dem kognitiven System des Senders. Um die Idee übermitteln zu können, muss sie in ein Zeichensystem übersetzt und anschließend vom Empfänger in das eigene kognitive System transferiert werden. Man spricht von Codierung, bzw. Decodierung.
konditionieren
Willkürlich eine Reaktion mit einem Reiz verknüpfen bzw. Reaktionen oder Verhaltensweisen verstärken.
Konformität
Konformität bezeichnet an den Normen einer Bezugsgruppe orientiertes Verhalten.
Konstrukt
Ein Konstrukt ist eine gedankliche Hilfskonstruktion für eine Variable, die nicht direkt beobachtbar ist (z.B. Angst).
Kontrolle
Kontrolle zu haben, bedeutet für Menschen, dass es einen erkenn- und vorhersagbaren Zusammenhang zwischen eigenem Handeln und den darauf folgenden Ereignissen und Konsequenzen dieses Handelns gibt.
Kontrollverlust
Kontrollverlust liegt dann vor, wenn es eine große Differenz der Wahrscheinlichkeiten zwischen einem erwünschten Ergebnis und dem tatsächlichen Ereignis gibt, dass also der Mensch dem Geschehen ausgeliefert ist. Auch psychisch stabile Menschen erfahren Stress, wenn ihnen die Kontrolle über ihr Schicksal aus der Hand genommen wird. Ein solcher Kontrollverlust kann dabei Angst, Wut und Widerstand auslösen, wenn es nicht gelingt, die Kontrolle wieder zu erlangen.
Kontrollgruppe
Gruppe von Versuchspersonen in einem Experiment, die keiner experimentellen Behandlung unterzogen werden (im Gegensatz zur Versuchsgruppe). Ein Vergleich der Ergebnisse der Kontroll- und Versuchsgruppe ermöglicht Aussagen über den Effekt der experimentellen Behandlung.
Konzentration
Konzentration ist eine willkürliche Einengung des Aufmerksamkeitsfeldes auf einige wenige Aspekte einer Tätigkeit.
Korrelation
Eine Korrelation statistisch ermitteltes Maß des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen, der jedoch nicht kausal sein muß.
Kreativität
Kreativität nennt man die Fähigkeit zur Produktion möglichst vieler und brauchbarer neuartiger Einfälle in einem bestimmten Bereich auch unter Abweichung von herkömmlichen Denkschemata.
kumulieren
Beim Kumulieren wird jeder Wert einer Verteilung zu den niedrigeren Werten hizuaddiert und aufsummiert.
Kybernetik
Lehre der Systematik von Steuer- und Regelmechanismen.
latent
verborgen, versteckt, unbewußt vorhanden
Leistungsmotivation (achievement motivation)
Die Leistungsmotivation ist ein Konstrukt zur Erklärung von intra- und interindividuellen Unterschieden des Leistungsverhaltens.
Leittexte
Leittexte sind minimale Hilfen in Form von kurzen schriftlichen Anleitungen beim Selbstorganisierten Lernen. Der Kern eines Leittextes ist die Beschreibung der Schritte und Regeln einer Aufgabe. Durch ihre minimalistische Gestaltung machen sie Selbstreflexionen beim Lerner notwendig.
Lernen
Lernen wird allgemein definiert als eine relativ überdauernde Veränderung des Verhaltenspotentials durch Beobachtung oder Übung.
Lernkurve
Graphische Darstellung der Lernzuwächse einzelner Lerndurchgänge beim Verknüpfungslernen (z.B. Silbenlernen)
Lernset (learning set)
Emotionale Einstellungsphase beim Lernen, bei der eine Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf den Lerninhalt stattfindet.
Lernquellenpool
Sammlung von Materialien und Medien beim Selbstorganisierten Lernen, aus der der Lerner schöpfen kann. Der Lernquellenpool wird vom Lernberater zusammengestellt, sollte gut strukturiert sein, wird immer wieder überarbeitet und entwickelt sich.
Libido
Die Libido ist nach S. Freud die psychische Energie, durch die der Mensch zur Suche nach Lustgewinn aktiviert wird.
Lokomotion
Die Fortbewegung frei beweglicher Organismen aus eigener Kraft. In der topologischen Psychologie nach K. Lewin eine vom Individuum in einer bestimmten Situation tatsächlich gewählte Verhaltensalternative.
Manipulation
Manipulation ist die Handhabung und Steuerung des Menschen durch geschicktes Ausnutzen seiner Anlagen und Eigenschaften mit dem Ziel, ihn für ihn unmittelbar fremde Ziele zu benutzen.
mental
geistig, gedanklich
Messen
Verfahren zur Erhebung von Daten, bei dem Objekten Zahlen zugeordnet werden.
Monotonie
Eintönigkeit. Entsteht bei gleichförmigen, nicht beanspruchenden Tätigkeiten bei gegebener Reizarmut.
Motiv
Ein Motiv ist ein Konstrukt, das in die Aktivierung und Steuerung von Verhaltensweisen eingreift.
Motivation
Unter Motivation versteht man einen der Vorgänge, die in die Determinierung des Verhaltens eingreifen. Die Motivation beeinflußt den Aktivierungsgrad des Verhaltens, dessen Intensität, Beständigkeit sowie Richtung.
motorisch
den Bewegungsapparat betreffend
multidimensionale Verfahren
Das sind statistische Verfahren der simultanen Mehrfachmessung, die angewendet werden, wenn die zugrunde liegendenden Dimensionen eines komplexen, psychischen Phänomens unbekannt oder methodisch nicht separierbar sind.
Multimedia
Im allgemeinen wird darunter jede Kombination verschiedener Medien durch den Computer verstanden, als da wären: Text, Standbild, Animation, Film, Musik/Ton, Sprache. Für den Benutzer entsteht ein multisensorischer Eindruck.
multipel
mehrfach, vielfältig
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Neobehaviorismus
Form des Behaviorismus, die die Verhaltenstheorien für möglich erachten, jedoch nicht nur objektiv beobachtbare Variablen und ihren direkten Zusammenhang berücksichtigen. Sind keine beobachtbaren Beziehungen zwischen den Variablen erkennbar, können hypothetische Konstrukte zur Erklärung des Zusammenhanges herangezogen werden.
Normalverteilung
Auch: Gauß-Verteilung. Eingipflige, symmetrische Verteilung in Form einer Glockenkurve. Eine Normalverteilung entsteht, wenn die ein Merkmal verursachenden Faktoren zahlreich, voneinander unabhängig und in ihrem Zusammenwirken additiv sind.
objektiv
allgemeingültig, sachlich, vorurteilsfrei. Objektivität bezeichnet in der Testpsychologie das Ausmaß, in dem ein Testergebnis vom Versuchleiter unabhängig ist.
orale Phase
Die orale Phase ist nach S. Freud die früheste Phase der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. In ihr stehen orale Manipulation und Stimulation im Vordergrund des Interesses. Sie umfaßt ungefähr das erste Lebensjahr.
Organismus
Der lebendige Körper eines Lebewesens als sinnvoll gegliedertes Ganzes
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Performanz
Ein in einer konkreten Situation gezeigtes Verhalten oder eine manifest erbrachte Leistung. Kann erheblich von einer latent vorhandenen ->Kompetenz auf einem bestimmten Gebiet abweichen.
phonologisch
Die Phoneme, also die kleinsten unterscheidbaren Lautelemente unserer Sprache, betreffend
Physiologie
Wissenschaft der Lebensvorgänge von Zellen und Organismen
physiologische Psychologie
Auch: Psychophysiologie. Teilgebiet der Psychologie. Sie untersucht die Beziehungen zwischen psychischen und physischen Prozessen.
Positionseffekt
Die Erinnerung eines Lernelementes hängt von seiner Position im gesamten Inhalt ab: Randelemente werden besser behalten als die in der Mitte.
postmentale Prozesse
Postmentale Prozesse sind unbewusste Vorgänge im Gehirn, die nach einer Lernphase das Einprägen des Lerninhaltes vornehmen.
pragmatisch
Mit Sinn für das Nützliche, auf für die Existenz wichtige Konsequenzen bedacht
primärer Verstärker
Physiologisch fundiertes und erbbedingtes Motiv, das Verhalten belohnen und damit verstärken kann (z.B. Nahrung).
proaktive Hemmung
Gedächtnishemmung, bei der der gegenwärtig gelernte Inhalt sich negativ auf die Einspeicherung von folgendem Lernstoff auswirkt.
Problem
Schwierigkeit, von einem unbefriedigenden Ausgangszustand zu einem (eher) zufriedenstellenden Zielzustand zu gelangen
Prognose
Vorhersage zukünftiger Ereignisse aufgrund gegenwärtiger Tatsachen
Projektionsfelder
Auch: Projektionsareale. Gebiete auf der Großhirnrinde, an denen spezifische Sinneskanäle aus der Körperperipherie enden.
Protokolle
Protokolle sind für Rechnernetze von entscheidender Bedeutung. Sie legen die technischen Vorschriften fest, nach denen Daten zwischen den Rechnern übermittelt werden.
Pseudopause
Eine während einer Lerneinheit auftretende Phase deutlich herabgesetzter Leistung. Pseudopausen lassen sich durch häufige, kurze Pausen vermeiden.
Psychoanalyse
Von Sigmund Freud um 1900 entwickelte Forschungsmethode, welche darauf abzielt, die unbewußte Bedeutung von Worten, Handlungen oder Bildvorstellungen deutlich zu machen. Daraus entwickelte sich die psychotherapeutische Methode der Psychoanalyse, die sich auf diese Forschung gründet und sich entsprechender, spezifischer Interventionsmittel bedient.
Psychomotorik
Sammelbegriff für psychisch regulierbare Motorik, zu der Bewegungen, Haltungen und Tonus gehören.
Psychophysik
Die Psychophysik befaßt sich mit der Art und Weise, in der lebende Organismen auf die energetische Gestaltung ihrer Umwelt reagieren.
qualitativ
Bezeichnung von Merkmalen die ausschließlich in inhaltlich verschiedene Klassen gegliedert werden können, zwischen denen jedoch keine zahlenmäßigen Relationen bestehen.
quantitativ
Bezeichnung von Merkmalen, die in ihrem Ausprägungsgrad variieren und daher einer Messung zugänglich sind.
Quasibedürfnis
Quasibedürfnisse sind Gedanken, die Absichten enthalten und sind abhängig von echten Bedürfnissen. Sie können entstehen durch unerledigte oder nicht gelöste Aufgaben. Ein Quasibedürfnis erzeugt eine Spannung, die zur Beendigung der Aufgabe drängt. Es bleibt solange erhalten, bis die Aufgabe abgeschlossen ist.
Reaktion
Die Antwort, Auswirkung oder Handlung auf Grund eines Anlasses oder eines Reizes.
Reduktion
Darunter versteht man eine Zurückführung auf Einfacheres oder Grundsätzliches bzw. den Denkschritt vom Einzelnen zum Allgemeinen (Induktion).
Redundanz
Informationstechnischer Begriff, der eine eigentlich überflüssige Mehrfachkennzeichnung von Information innerhalb einer Zeichenfolge quantitativ beschreibt.
Referenzgruppe
Werte dieser Gruppe werden als Vergleichswert oder Eichwert für andere Gruppen verwendet.
Reflex
Unwillkürliche automatische Reaktion eines Organismus auf einen äußeren Reiz. Ein Reflex kann eine angeborene oder erworbene Verhaltensweise sein.
Reifung
Autonomer Prozeß der somatischen und psychischen Entwicklung, der unabhängig von äußeren Einflüssen abläuft.
rekursiver Prozess
Man spricht von einem rekursiven Prozeß wenn ein bestimmter Ablauf von Schritten mit jeweils verschiedenen Anfangswerten wiederholt durchlaufen wird.
Reproduktion
Erinnern und Wiedergabe von Lerninhalten durch Wiedervergegenwärtigen
retroaktive Hemmung
Rückwirkende Gedächtnishemmung bei der gegenwärtig gelernter Inhalt den Abruf von vorher Gelerntem behindert.
Retrograde Amnesie
Rückwirkender Gedächtnisverlust, der für Ereignisse gilt, die vor dem Eintreten der Amnesie eintraten.
Reversibilität
Umkehrbarkeit von logischen Verknüpfungen
Sättigung
Zustand der Abneigung gegen eine wiederholt ausgeführte Handlung, der ähnliche Symptome wie die Monotonie aufweist. Diese Symptome verschwinden bei einem Wechsel der Tätigkeit
Schlüsselqualifikationen
Diese Bezeichnung stellt den Versuch dar, unterschiedliche Fähigkeiten, welche von vielen Arbeitnehmern in der heutigen Arbeitswelt erwartet werden, begrifflich unter einen Hut zu bringen. Als Komponenten gelten im allgemeinen Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz.
sekundäre Verstärker
Verstärkend wirkende Faktoren, die nicht angeboren, sondern erlernt sind (z.B. Geld). Sie entstehen durch die ursprüngliche Erfüllung eines primären Motivs (z.B. Hunger), werden später aber davon unabhängig.
Selbstbestimmtes Lernen
Ein maximal Selbstbestimmtes Lernen umfaßt folgende vom Lerner festgelegte Bereiche: Aufgaben und Lernschritte, Regeln der Aufgabenbearbeitung, Lernmittel, -methoden und -werkzeuge, Zeitaufwand und Wiederholungen, Form der Rückmeldung und der sozialen Unterstützung. Diese Selbstbestimmung hat in jedem der Punkte ihre Grenzen. Sie kann jedoch als Idealziel formuliert werden.
Selbstgesteuertes Lernen
Hiermit wird ein Prozeß bezeichnet, bei dem der Lerner alle Komponenten des Lernens, also Lernziele, Operationen und Strategien der Informationsverarbeitung, Bewertung, Rückmeldung und den Offenheitsgrad der Lernumwelt eigenständig regelt. Dies ist in der Praxis wohl eine Utopie.
Selbstmanagement
Gestaltung des eigenen Lebens nach persönlichen Zielen und Bedürfnissen
Selbstorganisation
Bestreben einer Person, in ihrer Umwelt so zu leben, wie es ihren eigenen Zielen und Bedürfnissen entspricht
Selbstorganisiertes Lernen
Dieser Begriff ist eine weit gefaßte und offene Bezeichnung. Darunter fällt jeder Lernprozeß, der eigenständig strukturiert und geordnet wird. Er trifft das in der Praxis erreichbare Ziel recht gut.
Selbstreflexion
Fähigkeit des Menschen, über die eigene Situation nachzudenken. Reflexionen von äußeren oder inneren Beobachtungen können als Chancen zum Erkennen von Problemen und Ansatzpunkten für Veränderungen angesehen werden. Selbstreflexion setzt das Vermögen zur differenzierten Selbstbeobachtung und eine gewisse Distanz zu sich selbst voraus.
Selbstsicherheit
Fähigkeit, sich in der sozialen Umwelt so zu behaupten, dass eigene Bedürfnisse befriedigt werden
semantisch
die Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks betreffend
Signifikanzprüfung
Statistisches Verfahren, um festzustellen, ob bedeutsame Unterschiede zwischen zwei Versuchsgruppen bestehen.
Skinnerbox
Apparat für Tierexperimente, der eine Vorrichtung enthält, mittels derer bei Druck auf einen Hebel ein Stück Futter in einen Behälter fällt. Die Skinner-Box wird vor allem bei Konditionierungsversuchen und Lernexperimenten verwendet.
soziale Deprivation
Langfristiger Entzug von zwischenmenschlichen Kontakten
Sozialpsychologie
Teilgebiet der Psychologie; erforscht das Denken, Fühlen und Handeln des Einzelnen in Interaktionen mit anderen und in Gruppen.
SQ3R
Die SQ3R-Methode ist ein von Robinson entwickeltes Verfahren zum optimalen Bearbeiten eines Textes; die Buchstaben stehen für: S = Survey (Orientieren), Q = Question (Erwartungen und Lernziele), R = Read (Durchlesen), R = Recite (Aufbereiten), R = Review (Überprüfen)
Standardisierung
Vereinheitlichung der Untersuchungsmethode,der Durchführung, Auswertung oder Interpretation der erhobenen Daten.
Stress
Reaktion eines Individuums auf Anforderungen, die es momentan nicht bewältigen kann
Stressor
innere und/oder äußere Anforderung, die zu Stress als Reaktion führt
subjektiv
für den Einzelnen oder den persönlichen Blickwinkel geltend
Superzeichen
Ein Superzeichen ist die Zusammenfassung mehrerer Zeichen zu einem Komplex oder einer Klasse. Superzeichen erleichtern die Aufnahme und Verarbeitung komplexen Lernmaterials. Beispielsweise ist eine Wort, das sich aus mehreren Buchstaben zusammensetzt ein Superzeichen erster Ordnung.
Sympathie
persönliche Zuneigung zu einer anderen Person
Symptom
Anzeichen, Kennzeichen, Merkmal (z.B. einer Krankheit)
syntaktisch
Den Satzbau und die formalen Beziehungen zwischen den Zeichen einer Sprache betreffend
Synthese
Verbindung von Teilen oder Gegensätzlichem zu einer Einheit oder einem neuen Ganzen. Im dialektischen Denken bildet sich die Synthese aus einer These und der Antithese.
System
Ganzheit, in der verschiedene Einzelteile sich (nach bestimmten Regeln) zusammenfügen
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Tanatos
Der Todestrieb nach S. Freud
Tausendfüßlereffekt
Automatisierte Handlungsabläufe können durch bewusste Steuerungsversuche gestört werden.
Tonus
Nervlich bedingter ständiger Spannungszustand von Geweben, besonders Muskeln
Topologische Psychologie
Durch Kurt Lewin 1936 begründeter Zweig der Psychologie. Der Mensch wird nicht losgelöst von seiner Umgebung analysiert, sondern in Verbindung mit den "Kräften" aus seiner Umwelt verstanden.
Trieb
Biologisches Grundmotiv (z.B. Atmen, Durst, Hunger etc.)
Typologie
Zuordnung von Objekten zu Gruppen aufgrund von bestimmten Merkmalen
Überlernen
Fortsetzung des Lernens, obwohl der Stoff schon vollständig beherrscht wird.
unbedingter Reiz
Bei der klassischen Konditionierung der Reiz der ursprünglich eine Reaktion auslöst.
Valenz
Wertigkeit. In Lewins Feldtheorie die motivierende Anziehungskraft von Objekten im Feld
Variabilität
Veränderlichkeit, Schwankung, Abweichung vom Durchschnitt
Variable
veränderlicher Platzhalter. Gegenteil: Konstante
Vergessen
Vergessen ist das nicht reproduzieren oder erinnern können von gelernten Inhalten.
Vergessenskurve
Graphische Veranschaulichung der Vergessensgeschwindigkeit. Nach Ebbinghaus verläuft die Vergessenskurve reziprok zur Lernkurve.
Verhaltenstherapie
Psychotherapeutische Anwendung experimentell begründeter Lernprinzipien mit dem Ziel, ungewünschtes Verhalten zu verändern. Neben der Psychoanalyse die am weitesten verbreitete Psychotherapieform.
Verknüpfungslernen
Lernen durch das paarweise verlaufende Einprägen von Assoziationen
Versuch und Irrtum (trial and error)
Form des Lernens, bei dem die Irrtümer und Fehler allmählich vermieden und die richtigen, zum Ziel führenden Handlungen immer häufiger ausgeführt werden. Verhaltensweisen werden zum Zweck der Feststellung der Konsequenzen erprobt.
Versuchsgruppe, Experimentalgruppe
Bedingung in einem Experiment, die einer experimentellen Behandlung unterzogen wird (im Gegensatz zu der Kontrollgruppe). Ein Vergleich der Ergebnisse der Kontroll- und Versuchsgruppe ermöglicht Aussagen über den Effekt der experimentellen Behandlung.
Vigilanz
Wachheit. Aufmerksamkeitsleistung, bei der eine bestimmte Aktivität für einen längeren Zeitraum aufrechterhalten wird.
Wahrnehmungspsychologie
Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den physiologischen Vorgängen in den Sinnesorganen und den zentralen Wahrnehmungsprozessen bzw. der psychischen Empfindung dieser Vorgänge beschäftigt.
weißes Rauschen
Eine Mischung aller hörbaren Tonfrequenzen.
Yerkes-Dodson-Gesetz
Das Yerkes-Dodson-Gesetz beschreibt einen umgekehrt U-förmigen Zusammenhang von Aktivierung und Leistung. Die Leistung wächst bei steigender Aktivierung bis zu einem mittleren Niveau. Mit weiter steigender Aktivierung sinkt sie wieder.
Zeitmanagement
Möglichst effektive Planung der zur Verfügung stehenden Zeit
Zielhierarchie
Untergliederung eines Oberzieles in verschiedene Ebenen mit Teilzielen