„Schröder (1980) definiert Schulangst als das Erleben des Bedrohtseins durch Faktoren, welche direkt oder indirekt im Zusammenhang mit Schule stehen“ (Schröder zit. nach Stangl k.A.).
Nach Leibold (1988) sind, wenn man Schulstress und angstbezogene Probleme mitrechnet, 60 Prozent aller Kinder von Schulangst betroffen. Demnach ist Schulangst ein ernstzunehmendes Problem. Betroffene Kinder versuchen der Schulsituation auszuweichen. Gelingt ihnen dies, erleben sie zwar eine kurzfristige Erleichterung, doch kommen in Folge oft Schuldgefühle (je nachdem, wie sich das Kind der Schule entzieht) hinzu sowie Leistungseinbrüche in der Schule aufgrund der Fehlzeiten. Diese verstärken die psychische Belastung und führen zu immer stärkeren Ängsten. Wird Schulangst nicht behandelt, können daraus bleibende Langzeitstörungen resultieren (http://www.meduniqa.at/583.html, 23.05.2007), (vgl. Stangl k.A.).
Im Großteil der Fälle beginnt die Schulangst vor der zweiten Klasse und erreicht in etwa in der zweiten Klasse ihren Höhepunkt. Die direkten Auslöser für die Ängste können entweder einschneidende Erlebnisse sein oder die Trennung von den Eltern nach längeren Perioden mit starkem Elternkontakt ein. Die möglichen, diesen Ängsten zugrunde liegenden Ursachen sind mannigfaltig. Ein häufiger Grund ist schlichtweg Überforderung. Der zunehmende Leistungsdruck auf die Schüler vom Anfang ihrer Schullaufbahn an, kann von manchen nicht verarbeitet werden. Dieser Druck wird sowohl von Seiten der Eltern aber auch von der Schule bzw. der Gesellschaft ausgeübt. Andere Ursachen können in schwierigen Situationen mit Mitschülern oder einzelnen Lehrkräften sowie in der Angst vor der Trennung von den Eltern begründet sein (vgl. Stangl k.A.).
Auswirkungen von Schulangst können bsp. psychosomatische Krankheiten sein, die im zeitlichen Zusammenhang mit dem Schulbesuch stehen d.h. sie werden schwächer bzw. verschwinden, wenn eben kein Schulbesuch erfolgt. Das Spektrum reicht von Hals-, Kopf- oder Magenschmerzen bis hin zu Schlafstörungen, Übelkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Kreislaufabilität, Bettnässen usw. Auch Verhaltensveränderungen wie erhöhte Aggressivität oder Depressionen können auftreten (vgl. Träbert 2005).
Wird bei einem Kind Schulangst festgestellt, ist natürlich zu ergründen, worin die Ursache für die Angst liegt, um dieser Ursache begegnen zu können. Liegt sie im Verhalten der Eltern, müssen diese jene Angst erzeugende Verhaltensmuster ändern, hat das Kind Angst vor dem Lehrer, sollte der Kontakt zu diesem gesucht werden usw. Prinzipiell sollte die Familie nicht davor zurückschrecken, professionelle Hilfe zu beanspruchen. Schulpsychologen oder auch externe Psychologen können in solchen Situationen Hilfe leisten (z.B. durch Familien- oder Verhaltenstherapieen) (vgl http://www.meduniqa.at/583.html 2005).
http://www.meduniqa.at/583.html (23-05-07)
Leibold, G. (1988). Schulangst. Ursachen - Symptome Behandlung. Wiesbaden: Englisch Verlag.
Schröder, H. (1980). Schulangst. In Arnold, W., Eysenck, H. J. & Meili, R. (Hrsg.), Lexikon der Psychologie. Freiburg: Herder.
Stangl, W. (k.A.). Schulangst. http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/EMOTION/Schulangst.shtml (23-05-07)
Träbert, D. (2005). Schulangst. http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Schule/s_953.html (25-05-2007)
Generell zum Thema Angst:
"Humane Schule" (Heft Nov. 2002). Mitteilungen des Bundesverbandes der Aktion Humane Schule e.V. Themenschwerpunkt: "Ängste in und um Schule". Bezug: www.ahs.uni-osnabrueck.de (Button "Materialien" anklicken)
Lehmkuhl, G & Oelsner, W (2002). Schulangst. Ein Ratgeber für Eltern und Lehrer. Düsseldorf/Zürich: Walter Verlag.
Niederle, M (2002). Schulangst. So helfen Sie Ihrem Kind. Freiburg: Herder.
Nitsch, C. & Von Schelling, C. (2001). Schule ohne Bauchweh. Was Eltern, Schüler und Lehrer wissen sollten über Hausaufgaben, Zensuren, Prüfungsangst, Leistungsdruck. München: Mosaik-Verlag.