Übergänge II … Von der Kindheit zur Jugend

Nach dem Training ins Wirtshaus

Mein Übergang von der Kindheit ins Jugendalter begann im Alter zwischen 14 und 15 Jahren. Ich war der einzige meiner ehemaligen Hauptschulklasse, der in die Handelsakademie wechselte. Ich war daher am Anfang ganz auf mich gestellt und musste erst wieder neue Freunde finden. Während dieser Zeit vollzog sich auch ein Wechsel von Freundschaften. Mein bis dahin bester Freund begann eine Lehre und so lebten wir uns irgendwie auseinander, da wir ja jetzt unterschiedliche Interessen hatten. Auch die Anforderungen der Schule änderten sich schlagartig. War man in der Hauptschule noch gut „behütet“ von den Lehrern, war es diesen in der Handelsakademie eigentlich wesentlich egal, ob man eine Klasse wiederholen musste bzw. eine Entscheidungsprüfung am Anfang der nächsten Schulstufe machen musste. Auch kümmerte sich zuhause niemand mehr darum, ob man die Hausübung auch wirklich gemacht hat, oder ob man auf eine Schularbeit auch wirklich genug gelernt hat, da man ja jetzt alt genug war, dies selbst zu entscheiden.

In diesem Alter begann ich auch ein Instrument zu erlernen und bin auch bei einigen Vereinen aktiv geworden (Fußball, Tennis). Durch diese Tätigkeiten erlernte ich auch, dass ich nicht immer alles machen konnte, was ich gerade wollte, da ich zB jeden Tag mit meinem Instrument üben musste, auch wenn es nicht immer toll war, oder eben zu bestimmten Zeiten ins Training gehen musste. Natürlich änderten sich auch die Aktivitäten und die Gesprächsthemen nach den Trainings. Ist man früher nach dem Training einfach nachhause gegangen, war jetzt ein Training natürlich ein gegebener Anlass, nachher noch ins Wirtshaus zu gehen und erste Erfahrungen mit Alkohol und Zigaretten zu machen. Auch wurde nicht mehr nur über Fußball geredet, sondern auch über Mädchen, über Mopeds, usw. Es war auch diese Zeit, wo man keine Gelegenheit ausließ jemanden zu provozieren, um auch eventuell eine Rauferei herauszufordern, um zu zeigen, wie stark man schon ist, und um vor den anderen angeben zu können.

Ein wichtiger Schritt von der Kindheit ins Jugendalter war auch der Erhalt eines eigenen Mopeds, da man damit ein Stückchen freier, unabhängiger wurde. Man konnte hinfahren wo man wollte, ohne jemanden darum zu bitten. Auch das Fortgehverhalten änderte sich damit drastisch. Es gab nichts Schöneres, als ein bisschen am Moped herumzubasteln, damit es noch ein paar Km/h’s schneller geht.

Im Nachhinein betrachtet war mein Übergang von der Kindheit ins Jugendalter nicht besonders dramatisch bzw. abrupt, so dass ich nie wirklich Probleme mit meinen Eltern hatte. Als wichtigste Personen in dieser Zeit sehe ich meine damaligen Freunde, da sie ja auch in derselben Situation waren und somit meine Handlungen (Alkohol, Zigaretten, fortgehen, …) nicht kritisierten bzw. mir Ratschläge gaben, wie ich was am besten machen könnte.

Bei jedem Fest dabei

Der Übergang von meiner Kindheit in die Jugendzeit war für mich eher unbedeutend, jedoch ergaben sich bei mir auch einige Veränderungen.

Eine meiner Veränderungen war, als ich von der Volksschule in die Hauptschule wechselte. Hier begann für mich ein neuer Zeit- bzw. Lebensabschnitt. An diese Zeit erinnere ich mich noch sehr gerne, denn in diesem Lebensabschnitt lernte ich viele neue Menschen kennen. In diesem Alter wurde mir auch klar, dass sich mein Körper verändert und auch meine Wünsche und Sehnsüchte anders werden.

Außerdem bekam ich in dieser Zeit einen großen Drang zum Ausgehen. Man wollte schon bei jedem Fest oder Veranstaltung jedes Wochenende dabei sein. Auch das Interesse an Burschen wuchs in dieser Zeit immer mehr. Einmal verliebte man sich in den einen, dann wieder doch in einen anderen. Auch das „Briefchen schreiben“ war in dieser Zeit sehr begehrt in meiner Klasse.

Meine Eltern gaben mir eine sehr schöne Kindheit und auch Jugendzeit. Ich verstand mich mit meiner Mutter in dieser eher schwierigen Zeit sehr gut und ich erzählte ihr auch viele meiner Probleme und Wünsche. Meiner Mutter war es auch sehr wichtig, dass ich nicht zu rauchen beginne. Durch das große Vertrauen zueinander durfte ich bereits mit vierzehn oder fünfzehn Jahren des Öfteren ausgehen.

Beim Übergang in die Jugendzeit dachte ich auch oft über das Erwachsen werden nach oder wer wird einmal mit mir eine Beziehung eingehen. Weiters war für mich in dieser Zeit von großer Bedeutung, welchen Schulzweig ich einmal wählen werde. Natürlich war auch der Umstieg von der Hauptschule in eine höhere Schule wieder eine große Veränderung in diesem Alter. Hier lernte man wieder viele neue Gesichter kennen und es entwickelten sich neue Freundschaften.

In diesem Zeitabschnitt (Kindheit – Jugend) begann ich auch ein Instrument zu lernen. Meiner Meinung nach war das eine sehr gute Entscheidung, denn durch das Erlernen eines Instrumentes wird man meist in einem Verein integriert und hier wird die Gemeinschaft sehr gefördert

Mein Übergang von der Kindheit zur Jugendzeit war sicher einer meiner schönsten Lebensabschnitte.


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